Im Abgeordnetenhaus: Rede zur Tarifsatzung der Berliner Bäderbetriebe

In der Plenarsitzung am 20. Februar 2014 wurde ein Antrag der Fraktion der Linken diskutiert, die zum 01.01.2014 erfolgte Tarifänderung der Berliner Bäderbetriebe rückgängig zu machen. Begründet wird der Antrag mit der Preissteigerung während der stark frequentierten Kernnutzungszeiten. Was die Fraktion der Linken jedoch verschweigt, ist, dass die Eintrittspreise zwischen 10:00 und 15:00 Uhr im Gegenzug gesenkt wurden und die Besucherinnen und Besucher der Berliner Bäder beim Kauf einer Eintrittskarte nun insgesamt deutlich flexibler sind aus einem breiten Angebot wählen können. Das Ziel dieser Anpassung ist es, die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen stärker zu berücksichtigen und die Besucherströme gleichmäßiger über den Tag zu verteilen, um so insgesamt eine bessere Auslastung der Berliner Schwimmbäder zu erreichen. Dass diese in den Morgen- und Abendstunden dringend entlastet werden müssen, darüber bestand im Sportausschuss stets Einigkeit – auch seitens der Linken.
Darüber hinaus schneiden die Berliner Bäder hinsichtlich ihrer Eintrittspreise auch im bundesweiten Vergleich sehr gut ab. In kaum einer anderen deutschen Großstadt ist es möglich, für 3,50 € bzw. ermäßigt 2,00 € schwimmen zu gehen und keine andere Großstadt gewährt so vielen Menschen eine Ermäßigung wie Berlin: Kinder bis zu 15 Jahren, Schülerinnen und Schüler, Studierende, Auszubildende, Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Asylleistungen – von einer unsozialen Tarifsatzung kann also insgesamt keine Rede sein.

Quelle: RBB, Im Parlament

3 Antworten

  1. Thomas Richter
    |

    Ich kann die Tarifanpassung grundsätzlich nachvollziehen und finde es gut, dass die Besucher der Bäder gleichmäßiger über den Tag verteilt werden sollen. In “meiner” Halle im Ernst-Thälmann-Park hat die Situation abends mehr mit Slalom als mit Bahnenschwimmen gemein, weil das Becken einfach völlig überfüllt ist. Es ist nur wünschenswert, dass dieser Überlastung gegengesteuert wird.

  2. Manfred Schmitt
    |

    Sehr geehrter Herr Buchner,

    ich habe auf Ihre Beiträge zu den neuen Tarifen hier verfolgt. Wie ist der aktuelle Stand bzgl. des Kurzzeitschwimmens in den vier Bädern, in denen dies bislang nicht möglich ist? Setzt sich die SPD-Fraktion und Sie als sportpolitischer Sprecher tatsächlich wie angekündigt für eine Korrektur ein und wenn ja, wie?

  3. Dennis Buchner
    |

    Sehr geehrte Herren,

    bezüglich des Thälmann-Parks würde mich eine Einschätzung interessieren, ob die neuen Tarife abends zu einer geringeren Nutzung führen oder ob frühere SSE-Besucher jetzt hierhin ausweichen, weil es dort den Kurzzeittarif noch nicht gibt.

    Was die Frage von Herrn Schmidt angeht: Ich habe für meine Fraktion alle Aufsichtsräte angeschrieben (der Aufsichtsrat ist hier entscheidend, denn nicht das Parlament legt die Tarife fest!). Nach dem bisherigen Feedback bin ich optimitisch, dass hier eine Änderung herbeigeführt wird. Die nächste Sitzung des Aufsichtsrats ist allerdings erst am 31. März. Es wird also keine ganz kurzfristige Änderung geben.

    Ich informiere weiter hier auf der Seite.

Bitte hinterlasse eine Antwort