Was bewegt Sport-Berlin? Die Auswirkungen der Leistungssportreform

Der Spitzensport ist ein Aushängeschild unserer Stadt. Unsere Leistungssportler und Leistungssportlerinnen dienen dem Nachwuchs und auch dem Breitensport als Vorbilder. Wir können stolz sein, dass Berliner Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Spielen in Rio 18 Medaillen geholt haben. Durch die Neuorientierung der Förderungsstruktur im Leistungssport ergeben sich für Berlin einige Änderungen. Und natürlich wollen wir nicht, dass Berlin durch diese Struktur als Sport Metropole an Bedeutung verliert.

Die beschlossene Leistungssportreform wird nach aktuellem Stand zum 01.01.2019 in Kraft treten. Aktuell befindet man sich in der Umsetzungsphase. Elementarer Bestandteil dieser Reform ist die Neuordnung des Stützpunktsystems. Bundesstützpunkte sind anerkannte Einrichtungen, an denen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler ihr tägliches Training absolvieren und zentrale Lehrgangsmaßnahmen der Spitzenverbände durchgeführt werden. Aktuell sind 204 Bundesstützpunkte und Bundesstützpunkte Nachwuchs anerkannt. Im Zuge der Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung wurde u.a. vereinbart, die Anzahl der Bundesstützpunkte zu reduzieren, um die verbleibenden Standorte auf Weltklasseniveau ausstatten zu können. Die Unterscheidung in Bundesstützpunkt und Bundesstützpunkt Nachwuchs soll es künftig nicht mehr geben.

In Berlin sind derzeit 19 Bundesstützpunkte bzw. Bundesstützpunkte/Nachwuchs anerkannt. Für das Training der am OSP betreuten Bundeskaderathleten in den olympischen Sportarten werden mehr als 40 Sportanlagen genutzt. Durch die beschriebenen Änderungen wird es zu Anpassungen kommen, die Anzahl der Stützpunkte wird sich dadurch vermutlich nicht gravierend verändern. In der Ausgestaltung der einzelnen Standorte müssen wir also darauf achten, dass wir das gewohnt hohe Niveau unserer Sportstätten halten und weiter verbessern. Sollten neue Sportarten in Berlin als Bundesstützpunkte beheimatet werden, so gilt es diese schnellstmöglich an dieses Niveau anzupassen. Und auch auf den Verlust des Stützpunktcharakters einzelner Sportarten sollten wir vorbereitet sein, um eben jene Sportarten nicht aus der Sportlandschaft unserer Stadt zu verlieren.

Im Mittelpunkt der Leistungssportreform stehen die Athletinnen und Athleten. Auch hier wird es weniger Sportler geben die eine Förderung erhalten, um die vorhandenen Mittel mehr in die Leistungsspitze zu investieren. Es gilt daher umso mehr den Sportlerinnen und Sportlern schon im Nachwuchsbereich auf eine Karriere außerhalb des Sports vorzubereiten. Dazu gehört die Ermöglichung ihren eingeschlagenen Berufsweg bzw. ihre Ausbildung in Berlin bestmöglich neben dem Sport fortzusetzen und ihnen z.B. einen nahtlosen Wechsel der Universität oder des Ausbildungsbetriebes zu ermöglichen.  Dazu gehört aber auch ihnen mit der Laufbahnberatung eben jene Karriere außerhalb des Sports aufzuzeigen. Diese kann auch außerhalb der klassischen Arbeitgeber der Bundeswehr oder der Polizei liegen. Wieso sollten wir den ehemaligen Leistungssportlern und – sportlerinnen oder der ehemaligen Nachwuchsathletinnen und –athleten nicht einen reibungslosen Einstieg in die Berliner Verwaltung oder Ihnen dort eine Ausbildungschance neben dem Training ermöglichen?

Unser Ziel ist es den Spitzensport in Berlin optimal zu fördern. Dazu gilt es die aktuelle Umsetzungsphase sehr gut zu nutzen und uns strukturell auf die bevorstehenden Änderungen vorzubereiten. Auch für uns gilt es dabei, die Athletinnen und Athleten in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen in Berlin eine Heimat und ein bestmöglichen Umfeld zu bieten. Sie werden in der Öffentlichkeit stark beachten und bieten einen Antrieb für die sportliche Entwicklung zahlreicher Kinder und Jugendliche. Sie bewegen Sport-Berlin.

Bis bald,

Euer Dennis Buchner

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