Auch in Weißensee zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels, so zum Beispiel am Weißen See. So wurde durch die Antwort des Bezirksamtes am 02. Februar 2023 zur Kleinen Anfrage KA-0494/IX des Bezirksverordneten Henrik Hornecker (SPD) mit dem Thema „Entwicklung des Wasserstands des Weißen Sees“ deutlich, wie sich der beliebte Weiße See in den nächsten Jahren voraussichtlich verändern wird, sofern hier nicht intensiv gegengesteuert wird.
Es wurde festgestellt, dass der Wasserstand im Jahre 2022 dauerhaft unter dem Mittelwert lag und die Tendenz des Wasserstandes nach aktuellen Erkenntnissen weiter sinkend sein wird. Ursache dafür waren in den letzten Jahren auch die zum Teil erheblich wärmeren Sommer, die für höhere Verdunstungen des Wassers sorgten. Aktuell wird – jedoch zeitlich befristet – zur Erhaltung und Stützung des Wasserstandes Grundwasser entnommen und in den See geleitet. Letztes Jahr betrug die Menge schon 40.000m³. Das kann wahrlich keine Dauerlösung darstellen. Festzuhalten ist an dieser Stelle, dass trotz der Befüllung mit Grundwasser selbst die Zielwasserstände nicht erreicht werden konnten. Aus diesem Grund soll ein Entwicklungskonzept erarbeitet werden, dass einen dauerhaft niedrigen Wasserstand und eine veränderte Uferlinie als ein mögliches Szenario berücksichtigt, so die zuständige Bezirksstadträtin Anders-Granitzki in ihrer Antwort. So soll aus ihrer Sicht auch nur mit dem vorhandenen Wasser geplant werden. Das hat jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Gestaltung und erst recht auf die Größe des Sees.
Ganz wichtig ist hier nicht nur der Erhalt des Strandbades, das vielen Bewohnern zur Erholung dient, sondern auch der Erhalt der umfangreichen Tierwelt mit zahlreichen Brutstätten in den Uferbereichen. Bedauerlicherweise wurden durch die illegalen Badeerlebnisse in jenen Bereichen vielfach Lebensräume der gewässergebundenen Tierarten zerstört. Denkbar könnte im Rahmen der Ufersicherung und -sanierung wieder ein Schilfgürtel angelegt werden, der das ein oder andere weitere Problem des Sees beheben könnte. So könnte die natürliche Reinigung und Sauerstoffversorgung auch durch solche Bepflanzungen angeregt werden, die wesentlich effektiver als technische Lösungen sein können. All dieses soll ebenso im Rahmen des geplanten Beteiligungsverfahrens sach- und fachgerecht beurteilt werden.
Ein kleiner Lichtblick bleibt dennoch: Aufgrund der Tiefe des Gewässers ist ein Austrocknen des Weißen See nicht zu befürchten. Es sollte dennoch als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden, den See möglichst im größtmöglichem Umfang zu erhalten. Hierfür werden wir uns von der SPD jedenfalls auch weiterhin engagieren. Dabei dennoch ein dringender Appell an Alle, sich entsprechend an die Regeln zu halten, die im Parkbereich für jede und jeden klar erkennbar sind. Das Baden im See ist so z.B. nur im Strandbad Weißensee zugelassen. Es verhindert auch weitere Todesfälle.
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