Der Weiße See ist nicht nur namensgebend für unseren schönen Stadtteil, sondern ist für viele Weißenseerinnen und Weißenseer das zentrale Naherholungsgebiet. Die Fontäne des Sees ist das Wahrzeichen, welches man mit Weißensee verbindet.

 

Herausforderungen  im Sommer 2022

Der Weiße See im Sommer 2022

In den letzten Jahren ist dieses Naherholungsgebiet für die Anwohnerinnen und Anwohner kaum mehr nutzbar gewesen, da der See als vermeintlicher innerstädtischer Badesee berlinweite Anziehungskraft für Partytourismus aller Art entwickelte. Die Parkregeln besagen eigentlich, dass außerhalb des Strandbades Weißensee ein Badeverbot und im ganzen Park ein Grillverbot existiert. Umgesetzt wurden die Parkregeln allerdings nicht. Immer wieder auch in diesem Sommer sterben Menschen im Weißen See, oft unter Alkoholeinfluss.

 

Auch die Infrastruktur am See ist teilweise in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Gleichzeitig sollte die Sanierung genutzt werden, um die Infrastruktur zu modernisieren, damit der See barrierefrei genutzt werden kann und die Natur um den See geschützt wird.

Der Wasserstand des Weißen Sees stellt eine weitere Herausforderung dar. Denn durch die Kombination eines fehlenden natürlichen Wasserzugangs, den steigenden Temperaturen und weniger Regenfällen durch den Klimawandel nahm der Wasserstand in den letzten Jahren stark ab.

 

Was ist bisher passiert?

Die Parkregel-Schilder

Bereits im letzten Jahr habe ich das Bezirksamt dazu aufgefordert, die Situation am Weißen See zu ändern und das Bade- und Grillverbot durch regelmäßige Kontrollen durchzusetzen. Die Einhaltung des Badeverbots kann Leben retten, da der Badebereich des Strandbads durch en Wasserrettungsdienst gesichert wird. Außerdem habe ich für ein nächtliches Alkoholverbot und ein Betretungsverbot für sensible Uferstellen plädiert. In diesem Sommer ist

 

das Bezirksamt diesen Forderungen weitestgehend gefolgt. Durch Parkregel-Schilder wird über das herrschende Regelwerk im Park aufgeklärt und durch regelmäßige Kontrollen werden die Vorschriften durch das Ordnungsamt durchgesetzt.  Im Juli 2022 wurden zusätzlich festinstallierte „Baden-Verboten“-Schilder am Uferrand aufgestellt.

Seit einigen Jahren setze ich mich für die Erneuerung des Tiefbrunnens und weitere Maßnahmen für die Sicherstellung des Wasserstandes im Weißen See ein. Die Inbetriebnahme verzögerte sich, da zunächst eine Grundwasserreinigungsanlage errichtet werden musste, um leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe aus dem Grundwasser zu filtern. Seit letzten Jahr läuft der Tiefbrunnen. Trotzdem müssen noch weitere Maßnahmen getroffen werden, um den Wasserstand nachhaltig zu sichern.

“Baden außerhalb des Strandbades verboten – Lebensgefahr”

2018 habe ich eine schnelle Wiedereröffnung der „Plansche“ am See gefordert. Nach der Sanierung des Spielplatzes mit Wasserspiel wurde die Plansche im Sommer 2019 wiedereröffnet. Auf Initiative der SPD Weißensee und der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Pankow wurde 2020 die Aussichtsplattform am Weißen See repariert, nachdem diese über den Sommer gesperrt war.

 

Was ist geplant?

Für die nächsten Jahre ist noch einiges am Weißensee geplant. Gemeinsam mit dem damaligen Pankower Mitglied des Bundestags, Klaus Mindrup, habe ich mich 2020 für eine Beteiligung des Parks am Weißensee im Pilotprogramm „Klimaanpassung unserer Städte“ eingesetzt, wodurch 1,98 Millionen Euro in den Park investiert werden. Die Sanierungsmaßnahmen des Pilotprogramms sollen am Weißen See im nächsten Jahr beginnen und bis 2024 abgeschlossen sein. Drei Maßnahmen sollen dabei zunächst im nördlichen Teil des Parks umgesetzt werden, nämlich Ufersicherung, energiesparende Beleuchtung und barrierefreie Wege. Der südliche Teil des Parks wird dann durch PMO-Mittel (ehemaliges SED-Vermögen) und Investitionsmitteln des Bezirks bis 2025 ebenfalls saniert. Die Beleuchtung soll dabei erneuert und durch LED-Leuchtmittel ersetzt werden. Durch ein neues  Beleuchtungskonzept mit Haupt- und Nebenwegen soll die Parkbeleuchtung besonders energie-effizient und insektenschonend werden. Parkbänke wurden und werden sukzessiv durch Mittel des Bezirks ersetzt.

Die Erhaltung des Wasserspiegels soll neben dem seit 2021 im Betrieb gegangenen Tiefbrunnen noch durch weitere Maßnahmen gewährleistet werden, dafür sieht das Bezirksamt noch Potenzial für die Nutzung des Regenwassers. Auf der Außenfläche des ehemaligen Rehgeheges könnte durch die Mittel des Pilotprogrammes eine künstlerische Nachnutzung in Frage kommen.

Auch das Strandbad am Weißen See soll saniert und ausgebaut werden. Den ambitionierten Plänen des Pächters Alexander Schüller nach soll bis 2023 ein neuer modularer Anbau erfolgen, indem ein Restaurant und ein Biergarten untergebracht werden sollen. Eine zweite offizielle Badestelle soll etabliert werden. Diese soll von der Wasserrettung des Strandbades abgesichert und durch ein Drehkreuz mit einem niedrigen Preis zugänglich gemacht werden

Was sollte noch passieren?

Gemeinsam mit der SPD Weißensee habe ich einige Forderungen für die zukünftige Gestaltung des Parks erarbeitet:

  • Die geplante ökologisch nachhaltige Sanierung des Weißen Sees und des umgebenden Parks muss umgehend begonnen und zeitnah umgesetzt werden.
  • Die kontinuierliche Grundwasserzufuhr durch eine langfristige Ertüchtigung der Tiefwasserpumpe muss gewährleistet werden.
  • Im Sinne der Inklusion und damit des Zugangs für alle Menschen sind die Wege und Sitzgelegenheiten barrierefrei zu gestalten und die Beleuchtung der zentralen Wege in den Abendstunden auf durchgängige, insektengerechte sowie solarbetriebene Lichtquellen umzustellen. Hierdurch können die Sicherheit für Passantinnen und Passanten gesteigert und Angsträume abgebaut werden.
  • Die Sauberkeit des Parks konnte durch die regelmäßige Reinigung durch die BSR deutlich gesteigert werden.
  • Es ist zudem zu prüfen, ob neben den bestehenden Toiletten eine weiteren öffentlich nutzbaren Toilettenanlage an der Plansche errichtet werden kann.
  • Die geltenden Parkregeln müssen konsequenter kommuniziert und durchgesetzt werden.
  • Das alte Rehgehege soll zu einer öffentlich nutzbaren Sport- und Grünanlage umgestaltet werden. Unter anderem könnten hier ein Beachvolleyballfeld und Tischtennisplatten eingerichtet werden.
  • Es müssen zur langfristigen Lösung der Situation auch dichte Bepflanzungen an den Uferbereichen vorgenommen werden, um den direkten Zugang zum Ufer zu verhindern und damit das unkontrollierte Wildbaden konsequent zu unterbinden.
  • Um das Baden dennoch allen Menschen unabhängig vom Einkommen zu ermöglichen, fordern wir die Einrichtung einer zweiten Badestelle neben dem Strandbad. Konkret ist eine von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern überwachte Liegewiese mit Badesteg und -aufsicht angedacht, welche für ein kleines Entgelt genutzt werden kann.
  • Es soll ein Runder Tisch eingerichtet werden. Damit bei der Realisierung dieser Maßnahmen und auch zur langfristigen Begleitung der Situation am Weißen See die Anwohnerinnen und Anwohner, die Ordnungsbehörden sowie ortsansässige Institutionen wie beispielsweise das Strandbad, das Milchhäuschen oder auch das neue Kultur- und Bildungszentrum „Peter Edel“ einbezogen werden können.