Der Brandanschlag auf die Falkeneinrichtung Anton-Schmaus-Haus in Neukölln, der in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni verübt worden ist, ist von der SPD und den demokratischen Jugendverbänden verurteilt worden. Michael Müller, Landes- und Fraktionsvorsitzender der Berliner SPD: „Wo sonst Kinder und Jugendliche ihre Freizeit verbringen, politisch diskutieren, Spaß haben und kreativ sein können, hat es in der Nacht gebrannt: Durch einen Brandanschlag – so viel ist schon klar – ist nicht nur das gesamte Anton-Schmaus-Haus für die Kinder- und Jugendarbeit vorerst unbenutzbar geworden, Fassade und Einrichtung sind völlig ausgebrannt.”
Müller verwies auf die Ermittliungen des Landeskriminalamts. Von einem politischen Hintergrund wird ausgegangen. Immer wieder sei das Haus in der Vergangenheit Ziel rechtsextremer Attacken geworden. “Das Haus wurde von rechtsradikalen Gruppen offen als Anschlagsziel dargestellt”, so Müller. “Der Brandanschlag jetzt ist an Feigheit und Niederträchtigkeit nicht zu überbieten. Die SPD Berlin ist entsetzt und verurteilt diesen unfassbaren Anschlag auf das Schärfste. Wir stehen solidarisch zu den Falken und fordern alle Demokratinnen und Demokraten auf, ebenfalls ein Zeichen gegen diesen erschreckenden Ausbruch der Gewalt zu setzen. Den Gewalttätern vom rechten Rand dürfen wir keinen Quadratzentimeter unserer Stadt überlassen, deshalb müssen alle demokratischen Kräfte Seit an Seit stehen, um unsere freiheitliche Grundordnung mit Wort und Gesetz zu verteidigen. Wir sagen deutlich: Unsere Demokratie ist stärker als rechte Brandstifter.“
SPD-Kandidat verurteilt den Brandanschlag
„Nicht zum ersten Mal haben gemeine Täter einen feigen Anschlag verübt”, erklärt Dennis Buchner, Kandidat für das Berliner Abgeordnetenhaus in Berlin-Weißensee, Blankenburg und der Stadtrandsiedlung Malchow. Im Anton-Schmaus-Haus treffen sich Kinder- und Jugendgruppen. „Wir müssen wachsam sein! Offenbar schrecken rechte Gewalttäter nicht mehr vor Mordanschlägen zurück.”
Landesjugendring: Rechtsextreme Gewalt gegen demokratische Jugendverbände zügig aufklären
Die Kinder- und Jugendeinrichtung der SJD – Die Falken ist bereits mehrfach Ziel rechtsextremistisch motivierter Gewalttaten geworden. Zuletzt war es auf einschlägigen Neonaziseiten ausdrücklich als Angriffsziel deklariert worden, weshalb es als sehr wahrscheinlich gilt, dass der Brandanschlag von Neonazis verübt worden ist. In derselben Nacht sind zudem weitere Anschläge auf mindestens fünf Einrichtungen aus dem linken Spektrum verübt worden – so auch auf die Brandenburger Falkeneinrichtung „Pavillon“ in Rheinsberg, die verwüstet und mit rechtsextremen Parolen beschmiert worden ist.
„Wir haben Glück im Unglück“, so die Landesvorsitzende der Falken, Josephin Tischner. „Am Tag zuvor hat eine Kindergruppe im Haus übernachtet. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Brandanschlag in dieser Nacht verübt worden wäre. Da hätte es schnell Verletzte oder sogar Tote geben können.“
Das Anton-Schmaus-Haus kann bis auf Weiteres nicht genutzt werden. Die Kinder- und Jugendgruppen müssen ihre Arbeit an anderen Orten fortsetzen. Der Sachschaden beträgt mehrere zehntausend Euro.
Der Landesjugendring Berlin e.V. verurteilte den Anschlag auf den demokratischen Jugendverband aufs Schärfste und drückte sein Entsetzen darüber aus, dass die Gefährdung von Menschenleben von den Tätern offenbar billigend in Kauf genommen wurde. Der Landesjugendring Berlin wies zudem die Darstellung in einigen Medien zurück, hier gingen „Extremisten aufeinander los“ Die Falken setzen sich seit ihrem Bestehen aktiv gegen faschistische Bestrebungen ein. Im Nationalsozialismus wurden sie als Organisation verboten und ihre Mitglieder verfolgt. Die Bekämpfung von Neofaschismus ist auch heute noch eines der wichtigsten Elemente des demokratischen Verbandes mit dem Ziel einer freien und gerechten Gesellschaft.
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