Am 25. Juli begehen wir den Welttag zur Verhütung des Ertrinkens – einen Tag, der uns eindringlich daran erinnert, wie still und schnell ein Leben im Wasser enden kann. Weltweit ertrinken jedes Jahr laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 250.000 Menschen – viele davon Kinder. Um auf diese stille Tragödie aufmerksam zu machen, haben die Vereinten Nationen den Welttag zur Ertrinkungsprävention (World Drowning Prevention Day) ins Leben gerufen. Der Tag soll an die Opfer erinnern und mahnt zu größeren Anstrengungen der Staaten im Kampf gegen den nassen Tod.
Auch in Deutschland ist diese Gefahr real. Allein im vergangenen Jahr sind laut DLRG über 350 Menschen hierzulande ertrunken. Das sind 350 zu viele.
Als sportpolitischer Sprecher sehe ich eine ganz besondere Verantwortung darin, Schwimmen als Lebenskompetenz für alle zugänglich zu machen – unabhängig von Herkunft, Einkommen oder Wohnort.
Die traurige Realität: Immer mehr Kinder verlassen die Grundschule, ohne sicher schwimmen zu können. Schwimmbäder werden geschlossen oder sind sanierungsbedürftig. Vereine kämpfen mit zu wenig Personal und Wasserzeiten. Wenn wir nicht gegensteuern, verschärfen wir ein Problem, das vermeidbar ist.
Der Welttag des Ertrinkens ist kein Gedenktag – er ist ein Weckruf
Jedes Kind sollte spätestens nach der Grundschule sicher schwimmen können. Das ist keine utopische Forderung, sondern eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und der öffentlichen Gesundheit. Schwimmen rettet Leben – aber nur, wenn wir es allen ermöglichen.
Ich danke allen Ehrenamtlichen, Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Trainerinnen und Trainern, die sich dafür einsetzen. Jetzt liegt es an uns als Gesellschaft – und insbesondere an der Politik – diese wichtige Arbeit zu stärken.
Auch in Berlin mussten wir Badetote beklagen. Ich möchte nochmal daran erinnern, nur die vorgesehenen Badestellen zu nutzen, die auch dafür vorgesehen sind. Nicht ohne Grund hängen zum Beispiel am Weißen See an vielen Stellen Verbotsschilder, die das Baden dort untersagen.
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