Raus aus Weißensee – ein Ausflug ins politische Herz Berlins

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Der Sommer zeigte sich am heutigen Tag von seiner wärmsten Seite – und doch standen pünktlich um 17 Uhr zwölf Menschen aus Weißensee vor dem Abgeordnetenhaus, bereit für eine gemeinsame Tour. Vom Schüler bis zur Rentnerin, alle mit unterschiedlichen Geschichten, aber einem gemeinsamen Interesse: Politik und Geschichte hautnah zu erleben.

Es war der erste meiner insgesamt 13 Kiezspaziergänge, die ich über den Sommer verteilt anbiete, der uns aus dem Weißenseer Kiez hinausführte. Statt durch vertraute Straßen ging es mitten hinein ins Herz der Berliner Demokratie. Dass so viele trotz über 30 Grad Hitze und der späteren Uhrzeit meiner Einladung gefolgt sind hat mich sehr gefreut. So hatten wir das Berliner Abgeordnetenhaus jedoch einmal fast für uns, denn wo sonst während der Sitzungszeit reges Treiben herrscht, war heute an einem Donnerstag in den Plenarferien das Haus schön ruhig und größtenteils kühl.

Beim Rundgang erzählte ich von der bewegten Vergangenheit des Hauses: dem Preußischen Landtag, der Gründung der KPD im Festsaal des Hauses, den düsteren Jahren der NS-Zeit, der zeitweiligen Bedeutungslosigkeit in der DDR und der Rückkehr als Landesparlament nach der Wiedervereinigung. Wir machten Halt in der Ehrenbürgergalerie, sprachen über Persönlichkeiten, die Berlin geprägt haben, und warfen einen Blick auf den Berliner Parlamentarismus heute – wie er funktioniert und warum er wichtig ist. Zwischendurch entstanden immer wieder interessante Gespräche – mal historisch, mal politisch und mal ganz persönlich. Für mich sind genau diese Momente der direkte Beweis, dass Politik lebendig wird, wenn Menschen miteinander ins Gespräch kommen.

Am Ende der Führung entließ ich alle Weißenseer und Weißenseerinnen wieder hinaus in die Berliner Hitze und den wohlverdienten Feierabend – wie ich hoffe, ein bisschen schlauer und ein wenig inspiriert.

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