Am 25. September 1974 gründete Dr. Mildred Scheel die Deutsche Krebshilfe – und schrieb damit ein Kapitel deutscher Gesundheitsgeschichte, das bis heute Leben verändert. Für mich ist dieses Datum mehr als ein Jahrestag: Es ist ein Symbol für Mut, Menschlichkeit und Entschlossenheit.
Ich denke oft daran, wie ungewöhnlich dieser Schritt damals war. Eine Ärztin, die als Ehefrau des Bundespräsidenten im Rampenlicht stand, hätte sich zurücklehnen können. Aber Mildred Scheel tat das Gegenteil: Sie nutzte ihre Bekanntheit, um auf die Krankheit Krebs aufmerksam zu machen, die bis dahin vielfach tabuisiert war. Sie gründete eine Organisation, die bis heute Forschung, Aufklärung und Betroffene unterstützt – getragen allein von Spenden und dem Vertrauen der Menschen.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen neu an Krebs. Das wichtigste Anliegen der Deutschen Krebshilfe ist es, Betroffenen und ihren Angehörigen zu helfen.
(Deutsche Krebshilfe e.V.)
Als Berliner Abgeordneter unseres Abgeordnetenhauses berührt mich dieser Gründungstag jedes Jahr aufs Neue. Er zeigt mir, dass einzelne Menschen mit Leidenschaft und Überzeugung gesellschaftliche Veränderungen anstoßen können. Mildred Scheel hat das eindrucksvoll bewiesen.
Ich erinnere mich bei diesem Jahrestag auch daran, dass ihr Engagement keine Selbstverständlichkeit war. Sie stellte sich gegen Vorbehalte, gegen Skepsis – und sie gewann. Die Deutsche Krebshilfe wurde zu einer Institution, die heute aus unserer Gesundheitslandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Millionen Betroffene und ihre Angehörigen haben ihr Hoffnung und Unterstützung zu verdanken.
Am 13. Mai 1985 verstarb Dr. Mildred Scheel im Alter von nur 53 Jahren. Ihr Engagement für die Krebshilfe und ihre unermüdliche Arbeit zur Unterstützung von Patientinnen und Patienten sowie der Forschung haben tiefe Spuren hinterlassen. Für mich ist der 25. September daher nicht nur ein Tag des Gedenkens an eine große Gründerin, sondern auch ein Tag des Dankes und der Verpflichtung: Dank an Mildred Scheel für ihre Weitsicht und ihren Mut – und die Verpflichtung, ihr Erbe lebendig zu halten, Krebsforschung zu fördern, Prävention zu stärken und Menschen in schwerer Krankheit nicht allein zu lassen.
Weitere Information: https://www.krebshilfe.de/
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