Im Oktober 1944 erhoben sich Häftlinge des sogenannten Sonderkommandos im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gegen ihre SS-Wächter. Unter unsagbaren Bedingungen, mitten im Zentrum des industriellen Massenmords, gelang es ihnen, ein Krematorium in Brand zu setzen und sich damit gegen das mörderische System aufzulehnen. Viele von ihnen bezahlten diesen Akt des Widerstands mit ihrem Leben.
Dieser Aufstand war militärisch nicht erfolgreich, politisch-historisch jedoch von unschätzbarer Bedeutung: Er zeigte, dass selbst im Angesicht totaler Vernichtung der Wille zur Selbstbehauptung und zum Widerstand nicht ausgelöscht werden konnte. Das Sonderkommando, dem die SS die grausame Aufgabe der Vernichtung zuwies, verweigerte sich der Rolle bloßer Opfer und setzte ein Zeichen menschlicher Würde.
Für uns Demokratinnen und Demokraten bleibt es Auftrag und Verpflichtung, diese Geschichten nicht zu vergessen. Erinnerungskultur bedeutet, den Mut derer zu würdigen, die selbst im Angesicht des Todes Widerstand leisteten – und zugleich die Verantwortung zu tragen, heute jeder Form von Menschenverachtung und Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten.
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