Rede im Parlament: Frauen- und Mädchenfußball stärken

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In der 18. Plenarsitzung am 27. September habe ich zum Thema “Frauen- und Mädchenfußball stärken” gesprochen. Hintergrund dafür waren drei Anträge der Linksfraktion, die von den Koalitionsfraktionen weiter bearbeitet und vor allem sportlich weiter gefaßt wurden. Nach einem längeren Diskussionsprozess konnte so einstimmige Zustimmung im Ausschuss hergestellt werden.


Quelle: RBB, Im Parlament

Dennis Buchner (SPD):
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In meiner Schulzeit habe ich, wenn ich beim Fußballspielen immer spät gewählt wurde und die Mitschüler gesagt haben, ich würde wie ein Mädchen spielen, das nicht als Kompliment verstanden. Aber heute kann man sagen, ich hätte es als Kompliment nehmen können, denn tatsäch-lich gibt es im Mädchen- und Frauenfußball große Erfol-ge – Frau Hiller hat darauf hingewiesen – sowohl, was die Nationalmannschaft angeht, als auch, was Turbine Potsdam angeht. Deren Erfolge haben auch dazu geführt, dass die Sportart für viele Frauen und Mädchen interes-sant geworden ist. Das kann uns – gerade in der Region – durchaus stolz machen.
[Allgemeiner Beifall] Trotz allem – Frau Hiller hat es gesagt – war es ein wenig nötig, Färbungen der Koalition in die Anträge hineinzu-bringen. Niemand von uns hat etwas dagegen, Frauen- und Mädchenfußball zu fördern, aber diese drei Anträge hatten dann doch eine zu starke Färbung auf den Fußball insgesamt. Denn es gibt keinen Grund, den Fußball als Sportart so stark herauszuheben, denn wir wollen doch das Sporttreiben von Frauen und Mädchen insgesamt fördern, ganz egal für welche Sportart sich junge Frauen und Mädchen entscheiden.
[Beifall bei der SPD und der CDU]

Es kommt hinzu, dass ganz viel, was in den Anträgen der Linksfraktion enthalten war, längst vom Berliner Sport, vom Berliner Fußballverband gemacht wird. Ich will das Beispiel nennen: Schiedsrichterinnenausbildung, wo die Kolleginnen und Kollegen vom Berliner Fußballverband ganz stark dabei sind. Auch der Landessportbund hat etliche gute Projekte, sowohl im Fußballbereich als auch im Sportbereich, das Sporttreiben von Frauen und Mäd-chen zu fördern. Ich will beispielsweise in den Kampf-sportarten Karate, Boxen, Taekwondo nennen, wo ganz viel Frauen- und Mädchenbereich gemacht wird. Dem wollten wir mit den Veränderungen, die wir in den An-trägen vorgenommen haben, Rechnung tragen.
[Vereinzelter Beifall bei der SPD]

Klar ist es, dass es eine ganz gute Stunde für den Sport-ausschuss gewesen ist, sich zusammenzutun und frakti-onsübergreifend die Anträge zu verbessern. Es wird nun so sein, dass wir Talentsichtung, Talentförderung für Frauen und Mädchen weiter fördern, und zwar unabhän-gig von den Sportarten, die sie betreiben. Wir haben uns vorgenommen zu schauen, ob man nicht an wenigstens einer der zentral geleiteten Berliner Sportschulen auch einen Mädchenkurs im Fußball einführt. Ich würde das nicht so kämpferisch sehen wie Frau Hiller, denn es kann auch gute Gründe dafür geben, warum man sich in Pots-dam – Sie haben es genannt, wie wichtig der Standort ist – eher auf die Ausbildung von Mädchen konzentriert. Es gibt vielleicht in Berlin gute Gründe zu schauen, dass man Jungs ranholt für die Berliner Fußballmannschaften.
[Zuruf von Dr. Gabriele Hiller (LINKE)]

Fakt ist, wir wollen das Sporttreiben von Frauen und Männern ganz allgemein fördern, deswegen haben wir uns hingesetzt und diese Anträge gemeinsam auf den Weg gebracht. Ich bin froh, dass man Gemeinsamkeiten im Sportausschuss nach vorne gestellt hat. Ich glaube, dem Sport in Berlin, und ganz besonders in diesem Fall dem Frauen- und Mädchensport, wird es nutzen. – Vielen Dank!
[Beifall bei der SPD, der CDU und den GRÜNEN – Beifall von Dr. Gabriele Hiller (LINKE)]

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