Der sportpolitische Sprecher der SPD-Fraktion des Abgeordnetenhauses,
Dennis Buchner, erklärt:
“Die Zahl von fast 1200 gewaltbereiten Fußballfans in Berlin macht
Sorge, liegt aber angesichts von sicher rund Hunderttausend
Berlinerinnen und Berlinern, die regelmäßig Fußballspiele besuchen, nur
im geringen Prozentbereich. Gewalt, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und
Rassismus sind Probleme, die im Fußball vorkommen, weil sie in der
Gesellschaft vorkommen. Bei ihrer Bekämpfung dürfen wir den Fußballsport
nicht allein lassen.
Das Land Berlin fördert sozialpädagogische Fanprojekte, die aktive
Präventionsarbeit in der Fanszene der Berliner Fußballvereine betreiben.
Auch die Vereine unterstützen dies mit ihren finanziellen Anteilen. Die
Vereine in den höheren Spielklassen investieren massiv in die Sicherheit
im Stadion, vor allem durch die privaten Ordnerdienste. Vor allem im
Profibereich muss niemand Angst haben, ein Stadion zu betreten.
Gewaltbereite Fußballfans sind weitgehend aus den großen Stadien
verdrängt. Sorge muss uns vielmehr machen, dass sie ihren Aktionsradius
auf Amateurligen und -vereine erweitern. Diese Vereine haben nicht
dieselben finanziellen Möglichkeiten wie Proficlubs, sie können sich
zusätzliche Sicherheit nicht einkaufen. Deshalb brauchen sie die
besondere Unterstützung von Verband und Politik.
Eins muss aber klar sein: Es darf unter Fußballfans keine falsche
Loyalität mit gewalttätigen Fußballfans geben. Wer die Sicherheit
anderer im Stadion selbst und auf den Anfahrtswegen gefährdet, gehört
nicht auf den Fußballplatz – weder in Profiligen, noch im
Amateurbereich. Um dies durchzusetzen, bedarf es auch der Zivilcourage
von Zeugen – denn die gibt es in jedem Fall.”
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