Vor 49 Jahren schrieb die DDR-Fußball-Nationalmannschaft ein Stück Sportgeschichte: Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal holte sie olympisches Gold.
Trotz skeptischer Stimmen aus den eigenen Reihen kämpfte sich das Team unter Trainer Georg Buschner bis an die Spitze und triumphierte im Finale mit 3:1 gegen Polen.
Fußball war in der Bevölkerung der DDR äußerst beliebt, aber im staatlichen Sportsystem wurde er tatsächlich weniger gefördert als andere olympische Sportarten. Im Sportfördersystem der DDR hatte Fußball lange keinen leichten Stand. Im Vergleich zu anderen olympischen Disziplinen galt der Fußball als zu unberechenbar und schwer zu kontrollieren. Dies lässt sich auch an einem Dokument aus dem Bundesarchiv Berlin ablesen: DTSB-Präsident Manfred Ewald schrieb 1975 kritisch, dass sich der „Leistungsfortschritt im Fußball zu langsam“ vollziehe. Doch Montreal sollte alles ändern.
Der Weg zur Goldmedaille begann holprig: Gleich im ersten Spiel musste die DDR eine Niederlage gegen Brasilien hinnehmen. Doch die Mannschaft ließ sich davon nicht beirren. Im zweiten Gruppenspiel gelang ein knapper, aber entscheidender 1:0-Sieg gegen Spanien, der den Einzug ins Viertelfinale sicherte.
Dort zeigte die DDR-Elf dann ihre ganze Klasse: Frankreich wurde mit 4:0 besiegt, ein klares Statement an alle Kritiker. Im Halbfinale wartete kein Geringerer als die UdSSR, damals fußballerisch ein Schwergewicht im Ostblock. Doch auch diese Hürde meisterte die DDR mit einem überzeugenden 2:1-Sieg.
Im olympischen Finale traf die DDR auf Polen, den Titelverteidiger von 1972. Bereits in der 7. Minute brachte Hartmut Schade die DDR mit 1:0 in Führung. Nur acht Minuten später folgte das zweite Tor – der perfekte Start in ein historisches Spiel.
Polen kämpfte, kam zum Anschlusstreffer, doch die DDR ließ sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Ein drittes Tor sicherte schließlich den 3:1-Endstand – und damit Olympiagold.
Der Olympiasieg 1976 bleibt der größte internationale Erfolg einer DDR-Fußballmannschaft. Während die Nationalelf der BRD zur selben Zeit durch Bundesliga und Weltmeisterschaften Schlagzeilen machte, war es für die DDR der eine, große Moment auf der Weltbühne.
Und obwohl Fußball im DDR-Sportsystem eher eine Nebenrolle spielte, zeigte dieser Triumph zumindest für einen unvergesslichen Sommer in Montreal für den DDR-Fußball.
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