Berliner Olympia-Bewerbung für 2020 prüfen

Kategorie: Sport | 1

Die Niederlage Münchens bei der Wahl des Ausrichtungsorts für die Winterspiele 2018 öffnet die Tür für eine europäische Bewerbung für die Sommerspiele 2020 weit – allerdings zunächst nur für einen kurzen Moment, denn bis zum 1. September 2011 müssen alle Bewerberstädte ihr grundsätzliches Interesse bekundet haben, bevor dann das eigentliche Bewerbungsverfahren beginnt. Die Chance, Olympische Spiele nach Deutschland zu holen, ist relativ groß. In der Geschichte der Olympia-Vergaben ist nur in zwei Fällen nicht mindestens alternierend zwischen Europa und einem anderen Austragungsort vorgegangen worden, zuletzt in den achtziger Jahren als hintereinander Los Angeles und Seoul zum Zuge kamen. Nachdem nun aber die Sommerspiele 2016 in Südamerika und die Winterspiele 2018 nach Asien vergeben wurden, scheint eine Vergabe nach Europa relativ sicher. Bislang rechnet sich hier Madrid große Chancen aus, doch allein der Zeitraum seit der letzten Olympiavergabe spricht hier klar für Deutschland (2020 wären die letzten Spiele in Deutschland 48 Jahre her, in Spanien nur 28 Jahre). Der rot-rote Senat hat das Ziel, Ausrichter für die Spiele der Jugend der Welt zu werden, bereits 2006 als langfristiges Ziel formuliert.

Die Kosten für eine Bewerbung dürfen allerdings nicht an Berlin allein hängen bleiben. Olympische Spiele in Deutschland müssen ein Projekt sein, das die Menschen mit Unterstützung des organisierten Sports, von Wirtschaft und Politik gemeinsam nach Deutschland holen. Die relativ kurzfristige Bewerbungsphase (bereits 2013 wird entschieden) kann ein Ansporn werden und zugleich ausufernde Bewerbungskosten verhindern.

Was meinen Sie? Soll sich Berlin für die Ausrichtung olympischer Sommerspiele in 2020 bewerben?

Eine Antwort

  1. Patrick Bormann
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    Hallo Dennis,

    grundsätzlich wäre ich für eine neue deutsche Olympiabewerbung durchaus zu haben. Aber mir scheint es doch sinnvoller, München den Vortritt zu lassen. Das Kandidatenhopping der letzten Jahre scheint mir einer der Gründe zu sein, warum Deutschland so lange wartet. Es wäre freilich schön gewesen, wenn man sich für den Fall einer doch recht wahrscheinlichen Niederlage für 2018 auf die weitere Strategie verständigt hätte. Denn sollte München für einen zweiten Anlauf nicht zur Verfügung stehen, wären andere Städte dran und da kann es nur Berlin oder Hamburg geben.

    So oder so sollte eine nationale Strategie verfolgt werden, keine lokale. Nur dann gewinnen wir die nötige Unterstützung für das Projekt.

    Liebe Grüße,
    Patrick

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