Der 1. Weltkrieg – Mahnung aus der Geschichte

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Am 28. Juli 1914 begann mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien der Erste Weltkrieg – eine Katastrophe, die Europa und die Welt in den Abgrund stürzte. Über vier Jahre lang tobte ein industrialisierter Massenkrieg, der rund 17 Millionen Menschen das Leben kostete und eine ganze Generation traumatisierte.

Was als regionale Eskalation begann, entwickelte sich durch ein undurchsichtiges Geflecht aus Bündnissystemen, Machtpolitik und nationalistischer Aufrüstung zu einem Flächenbrand. Die damaligen politischen Eliten – auch im Deutschen Kaiserreich – versagten auf ganzer Linie. Der Krieg wurde nicht verhindert, sondern billigend in Kauf genommen. Der Imperialismus, gepaart mit einem enthemmten Militarismus, war stärker als Vernunft und Diplomatie.

Gerade wir als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten erinnern daran: Die SPD war damals die einzige politische Kraft im Reichstag, die sich dem Kriegstreiben widersetzte. Karl Liebknecht und andere zahlten für ihren Widerstand mit Repression und Haft. Diese Haltung bleibt für uns Verpflichtung: Nie wieder darf Machtstreben über Menschenleben gestellt werden.

Eine der größten Lehren aus zwei Weltkriegen ist die europäische Einigung. Die Europäische Union ist kein bürokratisches Konstrukt, sondern ein historisches Friedensprojekt – gegründet aus dem festen Willen, nie wieder Krieg auf diesem Kontinent zuzulassen. Sie steht für Kooperation statt Konfrontation, für Dialog statt Gewalt. In Zeiten, in denen Nationalisten und Populisten wieder an Einfluss gewinnen, müssen wir uns umso entschiedener zu diesem Europa bekennen.

Heute, 111 Jahre später, ist es unsere Aufgabe, die Lehren des 20. Jahrhunderts wachzuhalten. Frieden, Demokratie und internationale Zusammenarbeit sind keine Selbstverständlichkeiten. Sie müssen verteidigt, gestärkt und gelebt werden – Tag für Tag. Europa ist dabei unser stärkstes Fundament.

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