Eine Kiezbus-Linie für Blankenburg ist lange der Wunsch vieler Anwohner. Mit der SPD habe ich mich stets dafür eingesetzt, wir haben Gelder bereitgestellt und das Thema sogar im aktuellen Koalitionsvertrag verankert.
Der bisherige Haken: die Verkehrsverwaltung Berlins und die BVG wollten die Strecken mit „normalen“ Bussen bedienen. Darauf sind die vielen kleinen Straßen Blankenburgs aber nicht ausgelegt. Ein Gutachten, das der Bezirk Pankow in Auftrag gab, machte deutlich, dass allein 17 Straßen in Blankenburg dafür hergerichtet werden müssten, mit Kosten von über fünf Millionen Euro.
Das würde aber noch mehrere Jahre dauern. Deshalb fordere ich seit langem, zunächst eine Kiezbuslinie mit kleineren Bussen einzurichten.
Auch die Antwort auf meine schriftliche Anfrage an den Senat hat wenig Hoffnung gemacht. Deshalb habe ich mich wie folgt an die Verkehrssenatorin gewandt:
Sehr geehrte Frau Senatorin Jarasch,
mit großem Interesse habe ich die Antwort Ihrer Staatssekretärin Dr. Meike Niedbal auf meine Schriftliche Anfrage Nr. 19/12065 vom 30. Mai 2022 zum Kiezbus Blankenburg zur Kenntnis genommen. Leider musste ich feststellen, dass seit meiner vorhergehenden Schriftlichen Anfrage an Ihr Haus vom 29. Januar 2021 (Drs. 18/26422) der Planungsstand für das Projekt kaum vorangeschritten ist. Vor dem Hintergrund der Verankerung des Kiezbusses Blankenburg im Koalitionsvertrag sowie der Einstellung entsprechender Finanzmittel im durch das Abgeordnetenhaus beschlossenen Doppelhaushalt 2022/23 verwundert mich dies.
Aus diesem Grund möchte ich gerne bei Ihnen nachfragen, wann sich Ihre Senatsverwaltung, das Bezirksamt Pankow und die BVG gemeinsam vereinbaren werden, wie mit den Herausforderungen hinsichtlich der infrastrukturseitigen Ertüchtigung für einen nachfragegerechten Kiezbuslinienverkehr in Blankenburg verfahren wird. Es erschließt sich mir nicht, warum statt des von den Menschen vor Ort gewünschten „Kiezbusses“ zwingend darauf abgezielt wird, durch die engen Dorfstraßen mit klassischen Linienbussen zu fahren. Aus meiner Sicht wäre es ausreichend, die Strecke mit ein bis zwei kleineren Bussen (für ca. 25-30 Fahrgäste) ringförmig zu bedienen und so einen Anschluss an das bereits bestehende Netz aus S-Bahn und Buslinien zu schaffen. Entsprechende Vorschläge wurden von den Blankenburgerinnen und Blankenburgern schon vor Jahren erarbeitet.
Die Bürgerinnen und Bürger in Blankenburg haben zurecht ein hohes Interesse daran, dass möglichst zeitnah die Anbindung mit dem ÖPNV im Ortsteil verbessert wird und damit auch die starke Nutzung privater Kraftfahrzeuge reduziert werden kann. Ich bedanke mich vorab recht herzlich für Ihre Bemühungen und Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Dennis Buchner
Auf dieses Drängen hat die zuständige Senatorin Jarasch nun signalisiert, dass auch die Bedienung der Linie mit einem kleineren Busmodell (22 Plätze) möglich wäre. Der Bezirk wird nun überprüfen, ob mit diesen wendigeren und leichteren Modellen schnell eine Ringlinie realisiert werden kann, um endlich auch Mobilität für Gebiete zu erreichen, bei denen der Anschluss an den Nahverkehrs oft einen Kilometer und mehr entfernt ist. Das Antwort-Schreiben der Senatorin finden Sie hier: Antwort Jarasch Kiezbus
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