Was bewegt Sport-Berlin? Der Umgang mit Gewalt bei Sportveranstaltungen

Eine Grundlage des Sports bilden für mich die Werte Fairplay, Solidarität und Respekt. Aus diesem Grund stellt der Sport in all seinen Formen auch eine so wichtige Grundlage für unser allgemeines Miteinander dar. Werden diese Werte außen vor gelassen, egal ob durch Sportlerinnen und Sportler oder auch durch Zuschauer, ist dies ein großes Problem für den Sport. Gewalttaten sind dabei oftmals nur die sichtbarste Form dieses Werteverlustes.

Fairness und Respekt müssen nicht nur im Profisport eine Grundlage sein, sondern auch bei sehr viel kleineren Sportveranstaltungen. Leider kommt es immer wieder vor, dass sich Eltern am Rande von Kinder- und Jugendwettkämpfen daneben benehmen. Auch wenn es hierbei zum Glück sehr selten zu körperlicher Gewalt kommt, führt fehlender Respekt schnell zu verbaler Gewalt. Werden Kinder der gegnerischen – oder sogar der eigenen Mannschaft beleidigt oder bedroht, ist dies ebenfalls eine Form der Gewalt. Mit der Kampagne „Nein zu aggressiven Eltern“ hat der Berliner Fußballverband ein wichtiges Zeichen gesetzt.

Dass die großen Fußballstadien in den vergangenen 20 Jahren familienfreundlicher geworden sind und sich weniger Gewalt dort ereignet, darf nicht darüber hinweg täuschen, dass sich noch immer Menschen als „Fans“ bezeichnen, die das Fußballspiel als Vehikel für Gewalt nutzen. Es wird darauf ankommen, Straftaten im Zusammenhang mit Fußballspielen schneller zu sanktionieren. Letztlich sind es erst Urteile nach Prozessen, die rechtssicher den Ausschluss von Gewalttätern ermöglichen. Entsprechend ist es auch notwendig, die so genannte „Gewalttäterdatei Sport“ zu reformieren, die zahlreiche untaugliche Datensätze enthält. Darauf hat sich die Berliner Regierungskoalition verständigt.

Im kleinen Rahmen können wir immer wieder selbst auf uns achten und bei Jugendturnieren Respekt und Fairness für alle Teilnehmer bewahren. Wir können unsere oftmals ehrenamtliche Trainer und Trainerinnen bei Ihrer Arbeit schon damit unterstützen, indem wir diese Werte selbst respektieren und bewahren.

Auf Bundesebene ist es wichtig die Zusammenarbeit und Koordination zwischen dem Bund und den Ländern hinsichtlich des Umgangs mit Gewalttätern im Sport maßgeblich zu unterstützen. Wichtig ist für mich dabei aber, dass Transparenz und Rechtmäßigkeit bei der Aufarbeitung von Straftaten für jeden Beschuldigten und jede Beschuldigte gelten. In Berlin gehen wir mit der Bearbeitung einer eigenen Gewalttäterdatei dabei voran.

Jede Gewalttat durch Fans im Zusammenhang mit einer Sportveranstaltung oder auch durch z.B. Eltern während eines Wettkampfs ihrer Kinder, widerspricht dem Kodex des Fairplay im Wettkampf und des Respekts füreinander. Diese Werte gilt es zu beschützen. Deshalb bewegt es Sport-Berlin.

 

Bis bald,

Euer Dennis Buchner

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