Der Fußballverein Hertha BSC hat angekündigt, den Neubau eines reinen Fußballstadions voranzutreiben. Zu Beginn der Planungen wurde vor allem der von Hertha BSC bevorzugte Standort direkt neben dem Olympiastadion diskutiert. Die Alternativen sind ein Neubau im Brandenburgpark in Ludwigsfelde und der Umbau des Olympiastadions.
Hertha BSC ist der letzte Bundesligist, der nicht in einem reinen Fußballstadion spielt. Natürlich haben die Größe des Stadions und die durch die Laufbahn bedingte Entfernung der Fans zum Spielfeld, Auswirkungen auf die Atmosphäre. Nicht umsonst sind es eben jene Punkte, die in der Alten Försterei als große Pluspunkte des Stadions aufgeführt werden. Aus emotionaler Sicht ist die Planung Herthas verständlich.
Die anfängliche Fokussierung der Hertha auf einen Neubau direkt im Olympiapark bringt jedoch zahlreiche Hindernisse mit sich. Zu berücksichtigen sind die Probleme beim Lärmschutz, der Denkmalschutz im gesamten Olympiapark, die aktuellen Bauvorhaben in der näheren Umgebung und die umfassenden Vorgaben des EU-rechts hinsichtlich der Grundstücksvergabe. Bereits während der laufenden Verhandlungen hat man sich somit auch auf die Überlegung eingelassen, das Olympiastadion umzubauen. Natürlich spielt auch bei dieser Option der Denkmalschutz des Stadions eine große Rolle.
Klar sind für mich zwei Dinge: Hertha gehört nach Berlin. Sollte Hertha ein neues Stadion errichten, darf das den Steuerzahler nichts kosten.
Aus diesen Gründen sind wir verpflichtet, alle möglichen Szenarien zu prüfen. Genau das ist der aktuell springende Punkt. Die derzeitigen Überlegungen werden geprüft. Man ist noch weit von einem Beschluss entfernt und erst am Beginn der Verhandlungen. Es gibt derzeit nicht viele Veranstaltungen, welche die Größe des Olympiastadions ausnutzen können. Sollten wir mit Hertha einen verlässlichen Partner an diesem Standort verlieren, droht ein leerstehendes Stadion, für dessen Kosten die Stadt und somit der Steuerzahler aufkommt.
Es regt sich Widerstand gegen die Planung des Umbaus des Stadions. Die Leichtathleten fürchten einen Verlust der Attraktivität Berlins für Großveranstaltungen und Wettkämpfe. Wir sind stolz darauf, Austragungsort der Leichtathletik EM 2018 zu sein. Berlin ist und bleibt eine Sportmetropole. Der Umbau des Jahnsportparks wird diesen Status Quo nicht nur erhalten. Die geplante Umsetzung, alle Sportanlagen vor Ort zur Nutzung für inklusiven Sport herzurichten, wird Berlin als Leichtathletikstandort sogar noch attraktiver machen. Nur in diesem Zusammenhang sind die Umbauplanungen des Olympiastadions denkbar.
Hertha erhofft sich einen Wettbewerbsvorteil durch ein engeres und reines Fußballstadion. Die Leichtathleten wollen Berlin weiterhin für nationale und für internationale Wettkämpfe erhalten. Deshalb bewegt es Sport-Berlin.
Bis bald,
Euer Dennis Buchner
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