Der Weiße See leidet seit Jahren unter den Auswirkungen des Wildbadens. Das Schwimmen ist nur im angelegenen Strandbad erlaubt, trotzdem gibt es im Sommer immer wieder sehr viele Menschen, die den Weißen See fälschlicherweise als einzigen innerstädlichen freien Badeort betrachten und rund um den See wildbaden. Neben der Natur, die unter dem Einfluss des übermäßigen Wildbadens leidet, gibt es auch immer wieder Badetote. In den letzten zehn Jahren sind 14 Menschen beim Baden im Weißen See ums Leben gekommen.
Das Bezirksamt Pankow plant eine naturnahe Umgestaltung des Parks und eine Sicherung der Uferbereiche. So soll zum Beispiel eine Hecke das Betreten des Sees verhindern und gleichzeitig Lebensraum für verschiedene Tierarten etablieren. Zusätzlich sollten Aussichtsplattformen gebaut werden, die die Menschen ohne illegales Betreten der Ufer näher an das Wasser bringen sollen.
Ursprünglich sollte die Hecke ab Sommer stehen, jedoch wird das Projekt immer wieder verschoben. Nun teilt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mit, dass der Bezirk davon ausgehe, dass die Hecke bis Jahresende fertiggestelt werden solle. Vorab müssen die Fördermittel freigegeben, die Planung beendet und die Ausschreibung der Bauleistungen erfolgt sein. Die Hecke wird also erst nach der Badesaison fertiggestellt und günstig wird sie auch nicht: Insgesamt spricht das BBR von 1,98 Millionen benötigten Euro.
Es ist wichtig, dass den Menschen die Gefahr des Wildbadens bewusst wird sowie, dass das Ökosystem nicht weiterhin aus egoistischen Motiven zerstört wird. Ökologische Maßnahmen müssen erfolgen, während die Menschen weiterhin dazu motiviert werden sollten, die legale Bademöglichkeit zu nutzen. Die Maßnahmen erst nach der Badesaison umzusetzen ist fahrlässig und nicht zu rechtfertigen.
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