Thilo Sarrazin (Deutschland schafft sich ab, S.227/228):
„Die zumindest teilweise Erblichkeit von Intelligenz und anderen Persönlichkeitsmerkmalen hat zusammen mit der wachsenden Durchlässigkeit der Gesellschaft zur Folge, dass der Anteil derer sinkt, die aufgrund ihrer persönlichen Fähigkeiten aus unteren Schichten aufsteigen können. Darum ist es sachlich folgerichtig und keinesfalls Ausdruck fehlender Gerechtigkeit, wenn sich das Führungspersonal mehrheitlich aus den oberen Schichten rekrutiert. Es gilt in Deutschland als politisch korrekt, sich darüber aufzuregen, doch letztlich offenbart, wer sich aufregt, dass er sich nicht auf einfaches Schlussfolgern versteht: Wenn es stimmt, dass Intelligenz und Begabung teilweise erblich sind, dann führt wachsende Leistungsgerechtigkeit zwingend dazu, dass sich die Talente und damit auch das Potential für Führungsnachwuchs am oberen Ende der Gesellschaft konzentrieren.“
Aus dem Grundsatzprogramm der SPD:
Gerechtigkeit gründet in der gleichen Würde jedes Menschen. Sie bedeutet gleiche Freiheit und gleiche Lebenschancen, unabhängig von Herkunft oder Geschlecht. Also meint Gerechtigkeit gleiche Teilhabe an Bildung, Arbeit, sozialer Sicherheit, Kultur und Demokratie, gleichen Zugang zu allen öffentlichen Gütern. Wo die ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen die Gesellschaft teilt in solche, die über andere verfügen, und solche, über die verfügt wird, verstößt sie gegen die gleiche Freiheit und ist darum ungerecht. Daher erfordert Gerechtigkeit mehr Gleichheit in der Verteilung von Einkommen, Vermögen und Macht. Denn große Ungleichheiten in deren Verteilung gefährden die Gleichheit der Lebenschancen. Deswegen ist die soziale Demokratie notwendig.
Thilo Sarrazin – Ein Sozialdemokrat?
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