Die Linken und das Schwimmbad Wolfshagener Straße

In einer Rede in der 60. Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhauses zum Thema Bäderkonzepte unterstellte die sportpolitische Sprecherin der Fraktion der Linken, Gabriele Hiller, dass die Wahl der Wolfshagener Straße als Standort für den Neubau eines Multifunktionsbads getroffen worden sei, weil dieser im Wahlkreis des parlamentarischen Geschäftsführers der SPD-Fraktion liegt. Dabei vergisst oder verschweigt Hiller, dass der Ortsteil Pankow derzeit über kein Hallenbad verfügt, dass sich ein überparteiliches Bündnis bereits seit Jahren in der Bürgerinitiative Volksbad Pankow für den Standort Wolfshagener Straße stark macht und dass diese Initiative auch von führenden Politikern der Linken wie dem Landesvorsitzenden Klaus Lederer unterstützt wurde.


 

„Der Gipfel des Gezerres: obwohl zunächst eigentlich nur der Neubau eines Bades erfolgen sollte, musste ein Zweites her. Sie wissen warum: CDU und SPD müssen paritätisch bedient werden. Na, das kennen wir ja. Aber der Gipfel der Machtbesessenheit ist es, dass nunmehr die Wahlkreise von zwei führenden Fraktionären aus Marienfelde und Pankow, von Herrn Graf und Herrn Schneider bedacht werden. Das ist einfach nicht zu fassen, wie hier politische Interessen bedient werden. Haben Sie schon die Schilder malen lassen: Danke Torsten, danke Florian?“
Zitat von Gabriele Hiller, sportpolitische Sprecherin der Linken in einer Rede vom 19.02.2015 (ab 01:54)

„Schon jetzt ist in Pankow eine Unterversorgung mit Schwimmmöglichkeiten für die breite Bevölkerung zu verzeichnen. Allerdings steht auch die baurechtliche Situation gegenwärtig gegen eine Vermarktungsoption. So sollte es auch bleiben. Trotzdem stellt sich die Frage, woher die Sanierungsmittel bereitzustellen wären. Aus dem 70-Millionen-Euro-Programm zur Sanierung der Berliner Bäder haben schließlich weder die Schwimmhalle in der Wolfshagener Straße noch die Schwimmhalle in der Thomas-Mann-Straße saniert werden können, bei ersterer hat sich die zuständige Verwaltung dagegen entschieden, bei zweiterer wurden geplante Sanierungen wegen ungeklärter Eigentumsverhältnisse am Grundstück nicht stattgefunden. Für unseren Bezirk ist das ein trauriges Fazit.“
Zitat von Klaus Lederer, Unterstützer der Bürgerinitiative Volksbad Pankow in einer Antwort auf dem Portal abgeordnetenwatch vom 12.09.2011

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