Am 26. August bekam ich Besuch von 12 Studentinnen und Studenten aus Irland, welche mit mir und Vertreterinnen und Vertretern von „Fridays for Future“, „Puls of Europe“, „Polis180“ und der Europäischen Akademie Berlin über die aktuelle Lage Berlin, und wie wir mit gewissen Problemen umgehen, diskutieren wollten. Ein besonderes Interesse gab es zum Thema Mieten und Wohnraum, da der Wohnungsmangel und die dadurch hohen Mieten ein Phänomen sind, welches in den meisten europäischen Großstädten auftritt, so auch in Dublin. Wir sprachen über die Mietpreisbremse, den geplanten Mietendeckel und andere Arten die Mieten wieder auf ein bezahlbares Niveau zu senken. Dies ist ein Thema, was auch in Dublin häufiger diskutiert wird.
Selbstverständlich kam auch das Thema Sport nicht zu kurz, zum Beispiel sprachen wir da drüber, wie wir in Berlin mit Diskriminierung im Fußball umgehen und wie ich mich für zusätzliche Gelder für die präventive Arbeit gegen Fremdenhass einsetze. Die Tatsache, dass wir hier viel Geld und Zeit darein investieren, damit sich jeder und jede, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Religion, Herkunft oder Einkommen der Eltern, aktiv und gleichberechtigt in Sportvereinen engagieren kann, hat viele der Studierenden überrascht. Denn in Irland, wie einer von ihnen mir berichtete, ist es beim Rugby beispielweise so, dass ab einer gewissen Liga praktisch nur noch Kinder aus sehr gut verdienenden Familien mitspielen und die Mittel für Anreisen drastische Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Teams vorzeigen.
Weiterhin sprachen wir auch über die Politisierung der Jugend in Europa und die gleichzeitige Diskrepanz in der Wahlbeteiligung der jüngeren Generationen. Hier konnten uns die Vertreterin von „Fridays for Future“ und die Vertreter der anderen Organisationen, einen guten Einblick in die Aufgaben und auch Hindernisse geben, welche sie erwartet haben, aber auch Möglichkeiten um sie zu bewältigen.
Nach der Diskussion führte ich die Besuchergruppe noch durch das Abgeordnetenhaus und zeigte ihnen die Galerie der Ehrenbürger von Berlin, sowie den Plenarsaal. Alles in allem war es ein sehr netter Nachmittag mit spannenden Gesprächen. Ich hoffe, dass die irischen Studierenden einige spannende Eindrücke von Berlin gewonnen und auch für ihre politische Meinungsbildung etwas mitgenommen haben.
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