Dritte Schnelllernerklasse am Rosa-Luxemburg-Gymnasium?

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Als Pankower Abgeordneter im Berliner Abgeordnetenhaus und Mitglied des Bildungsausschusses bin auch ich nach meiner Einstellung zur Schaffung einer dritten Schnell-Lernerklasse am Pankower Rosa-Luxemburg-Gymnasium gefragt worden. Dort engagiert sich eine Elterninitiative dafür, an der Schule eine weitere so genannte Schnelllerner-Klasse einzurichten.

Gern möchte ich Ihnen meine Meinung dazu darlegen und den Vorgang etwas erklären:

Das Rosa-Luxemburg-Gymnasium in der Kissingenstraße bietet schon seit Jahren eine Besonderheit im Schulprofil. Besonders begabte leistungsstarke Schülerinnen und Schüler (eben die Schnelllerner) können bereits zur 5.Klasse auf diese Schule wechseln und werden dort besonders gefördert. Im Kern bedeutet das, dass der eigentliche Fachunterricht etwas reduziert wird und höher- und hochbegabte Schülerinnen und Schüler in speziellen Kursen gefördert werden.

Solche Begabtenförderung wird in Berlin an sieben Schulen angeboten.

Am Rosa-Luxemburg-Gymnasium ist schon seit einigen Jahren die Nachfrage nach diesen Schulplätzen höher als das Angebot. Es können also nicht alle interessierten Schülerinnen und Schüler genommen werden. Das hängt auch mit der stark zunehmenden Bevölkerung in Pankow zusammen. Dagegen sind die Begabtenklassen an anderen Standorten in Berlin nicht vollständig ausgelastet.

Von den Eltern wird nun mit großem Engagement und medialer Unterstützung die Forderung erhoben, einfach eine weitere Begabtenklasse an der Rosa-Luxemburg-Schule aufzumachen, schließlich wären ja ausreichend Kinder dafür da. Und dieses Argument leuchtet ja auf den ersten Blick auch ein.

Das Problem: Auch das Rosa-Luxemburg-Gymnasium hat nur bestimmte Kapazitäten. Und neben seinen Profilklassen für die begabten Kinder, ist es eben auch noch ein ganz “normales” Gymnasium, das zur 7.Klasse jene Kinder aufnehmen sollen, die die Grundschule “normal” durchlaufen haben und sich nach der sechsten Klasse zwischen Sekundarschule und Gymnasium entscheiden müssen. Macht man also die dritte Profilklasse auf bedeutet das schlichtweg: Das Gymnasium kann entsprechend weniger Kinder ab Klasse 7 aufnehmen, die nicht in der Begabtenförderung sind.

Geht man den von der Pankower CDU favorisierten Weg, macht man aus der Schule eine Art “Elitegymnasium”, auf dem Kinder, die im Normaltempo lernen wollen, nicht mehr eingeschult werden können, weil kein Platz mehr da ist – ich will das ausdrücklich nicht.

Mit guter Verkehrsanbindung stehen sowohl in Neukölln als auch in Wedding übrigens ausreichend Plätze für die Begabtenförderung zur Verfügung. Als Sportpolitiker erlaube ich mir den Hinweis: Auch die Schülerinnen und Schüler auf den drei “Eliteschulen des Sports” in Berlin nehmen für ihre besondere Ausbildung weitere Schulwege in Kauf.

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