Grußwort zur Eröffnung des “Peter Edel” am 10. Juni

Vor gut einer Woche war ich im “Peter Edel” auf der offiziellen Eröffnungsveranstaltung geladen und habe in diesem Zusammenhang ein Grußwort gehalten. Für mich war die Begleitung des Prozesses rund um das “Peter Edel” in den letzten Jahren immer eine Herzensangelegenheit gewesen. Aus diesem Grund möchte ich mein Grußwort über diesen Weg mit Ihnen teilen:

 

 

“Sehr geehrte Frau Urbich, sehr Herr Dr. Urbich,

sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister Benn,

sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,

 

ich freue mich sehr, nach all den Jahren heute an der offiziellen Eröffnung des neuen Bildungs- und Kulturzentrums Peter Edel teilnehmen zu können.

Die Frage, wie es wohl mit dem „Peter Edel“ weitergeht, beschäftigt mich seitdem ich angefangen habe, in und für Weißensee Politik zu machen. Und diese Frage hat auch viele Weißenseerinnen und Weißenseer in den letzten Jahren umgetrieben. Seit 2009 stand das Gebäude leer. Nachdem auch die letzte sporadische Nutzung durch die Berliner Schule für Schauspiel ausgelaufen war, wurde es gespenstisch still um dieses schöne Gebäude in prominenter Lage.

Dabei blickt das „Peter Edel“ auf eine über 130-jährige Geschichte zurück. Denn das Gebäude wurde bereits Ende des 19. Jahrhundert gebaut. Die Gegend rund um den Weißen See war schon damals bei den Berlinerinnen und Berlinern sehr beliebt. Es diente zunächst als Ballsaal und Gaststätte der daneben liegenden Brauerei Sternecker. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg betrieb die Kindl-Brauerei das Haus als Gaststätte. In der DDR wurde das Haus dann zunächst als „Volkshaus Weißensee“ genutzt und später nach dem Grafiker Peter Edel benannt. Viele Musikveranstaltungen, vor allem im Jazz-Bereich, Tanztee für Senioren und Discos bereicherten das Kulturleben. Nach der Wende begann das Programm allerdings auszudünnen. Geld für dringend notwendige Sanierungen fehlte, kulturelle Förderung gab es weitgehend an anderen Stellen.

Dass es nun so lange dauerte, das „Peter Edel“ wieder mit Leben zu füllen, lag vor allem an politischen Entscheidungen. Denn an Nachfragen rund um das Objekt hat es nicht gemangelt. Für die SPD – aber auch andere relevanten Kräfte der Bezirkspolitik – war stets klar, dass das Haus in bester Lage keiner privaten Nutzung zugeführt werden soll. Luxuswohnungen direkt am Weißen See hätten wir wohl schon vor vielen Jahren haben können.

Aber in der Pankower Bezirkspolitik hatten wir andere Pläne. Aus gutem Grund: Gerade in einer wachsenden Metropole wie Berlin braucht es Freiräume. Damit meine ich nicht nur Grünflächen, Spielplätze und Sportanlagen. Sondern ich meine auch andere Orte, an denen Menschen zusammenkommen – Orte der Bildung, der Kultur, des Austausches. Wir haben daher dafür gekämpft, dass unser Kulturhaus „Peter Edel“ eine Einrichtung der Kultur und Bildung bleibt. Das hat seine Zeit gedauert. Umso stolzer macht es mich heute, dass die Rechnung aufgegangen ist.

Das „neue“ Peter Edel ist ein echtes Schmuckstück. Davon können wir uns sowohl von außen als auch hier in den beeindruckenden Räumlichkeiten überzeugen. Doch es prägt nicht nur optisch unseren Kiez, sondern es bietet fortan auch eine Vielzahl von Bildungsangeboten, Kulturveranstaltungen, Räumen zur Anmietung für die unterschiedlichsten Veranstaltungen sowie ein gastronomisches Angebot.

Doch für mich persönlich ist das Besondere, dass ein weiterer offener Raum in Weißensee geschaffen wurde, der die Nachbarinnen und Nachbarn mit einbezieht. Es ist ein neues Forum des Austausches und Miteinanders entstanden. Gerade diese Orte sind in Weißensee bislang leider rar. Ich gehe daher fest davon aus, dass das „Peter Edel“ sehr schnell von den Weißenseerinnen und Weißenseern gut angenommen wird.

Einen großen Dank möchte ich an dieser Stelle dem neuen Träger „Kommunales Bildungswerk e.V.“ aussprechen. Sie haben sich auf einen langen und nicht immer ganz einfachen Weg begeben. Im Rahmen meines Stadtteiltags im Jahr 2017 konnte ich mir vor Ort ein umfassendes Bild von der damaligen Situation des Gebäudes machen. Einfach war die Ausgangslage nicht…

Nachdem Anfang 2018 dann endlich die Baugenehmigung erteilt wurde, tauchte sicherlich auch die eine oder andere weitere Überraschung am und im Gemäuer auf.
Doch weder Probleme mit der Bausubstanz noch die harten Auflagen des Denkmalschutzes haben Sie von Ihrem Vorhaben abgebracht. Und auch als das Gebäude dann 2020 endlich fertiggestellt war und die Pandemie erstmal eine große Eröffnung und breite Nutzung im Wege stand, haben Sie nicht verzagt. Allein das verdient meine größte Anerkennung und sicherlich auch einen ordentlichen Applaus.

Ich bin mir sicher, dass sich das lange Warten gelohnt hat. Frau Urbich und ihr Team werden im Bildungs- und Kulturzentrum „Peter Edel“ vieles auf die Beine stellen. Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Und seien Sie sich gewiss: Auch ich werde gerne regelmäßig zu den Gästen zählen!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.”

 

Gerne werde ich auch in Zukunft die Entwicklung des “Peter Edels” verfolgen und begleiten.

Ihr Dennis Buchner

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