Rede zum Sporthaushalt im Parlament

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Anlässlich der Haushaltsdebatte in der 15. Sitzung des Berliner Abgeordnetenhauses habe ich zum Thema “Sport in Berlin” gesprochen. Gemäß dem Protokoll der 15. Sitzung habe ich die folgende Rede gehalten:

Dennis Buchner (SPD):

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Berlin ist eine der wichtigsten Sportmetropolen in Europa und eine der sportlichsten Städte der Welt. Dabei konzentriert sich viel Interesse naturgemäß auf den Profisport. Die Berliner Eisbären sind wieder Deutscher Meister, die BR Volleys haben auch den Titel geholt. Was aber kaum jemand weiß: Quer durch alle Sportarten hat Berlin fast 150 Bun-desligamannschaften. Wir haben uns daran gewöhnt, dass die Wasserfreunde Spandau einmal mehr Deutscher Meister geworden sind,

[Beifall – Oliver Höfinghoff (PIRATEN): Bis auf den Fußball!]

der Berliner Hockeyclub hat es nach 47 Jahren erstmals wieder geschafft. Die Damen des TTC Eastside Berlin haben die Champions League im Tischtennis gewonnen.

[Beifall bei der SPD und der CDU – Özcan Mutlu (GRÜNE): Kein Wort zu Hertha! – Udo Wolf (LINKE): Kein Wort zu Union!]

Auf diese Erfolge sind wir genauso stolz wie auf die Tatsache, dass sich in rund 2 000 Sportvereinen in Berlin fast 600 000 Berlinerinnen und Berliner organisiert ha-ben.

[Beifall bei der SPD und der CDU – Dr. Wolfgang Albers (LINKE): Und das alles durch die große Koalition!]

Hinzu kommen Hunderttausende in Berlin, die ihr Sport-treiben individuell organisieren. Berlin ist im wahrsten Sinn des Wortes eine Stadt, die sich bewegt.

[Beifall bei der SPD und der CDU]

Die Bedeutung des Sports wird auch in diesem Haushalt deutlich. Gleich zwei große Veränderungen gegenüber dem Haushaltsentwurf betreffen den Sport. Mit zusätzli-chen 48 Millionen Euro fördern wir in diesem und im nächsten Jahr die Sanierung von Schul- und Sportstätten. Was den Schulen nutzt, hilft auch dem Vereinssport und ist damit eine echte Investition in die Zukunft.

Etwa 16 Millionen Euro zusätzlich geben wir in den nächsten beiden Jahren für die Berliner Bäder aus. Die Bäder sind für uns nicht irgendeine Sportstätte. Hier ler-nen unsere Kinder schwimmen. Hier findet organisierter Sport gerade auch im Kinder- und Jugendbereich statt. Hier können Jung und Alt, Behinderte und nicht Behin-derte auch individuell Sport treiben. Die Berliner Bäder sind für uns Teil der Daseinsvorsorge in dieser Stadt, des-halb haben wir in den letzten fünf Jahren mehr als 70 Millionen Euro dort investiert. Deshalb investieren wir dort weiter.

[Beifall bei der SPD – Vereinzelter Beifall bei der CDU]

Für uns gilt auch weiterhin: Die Sportstätten in Berlin stehen den Vereinen gebührenfrei zur Verfügung. Das ist nicht überall selbstverständlich; für uns schon, denn es ist die Grundlage dafür, dass Sport treiben in Berlin nirgends an finanziellen Hürden scheitern muss.

[Vereinzelter Beifall bei der SPD]

Der Sport organisiert sich autonom und mit Unterstüt-zung durch uns in der Politik. Wir sind froh, dass wir die Förderung des Sports auf hohem Niveau erhalten konn-ten. Wie stark Spitzensport und Breitensport zusammen-hängen, zeigt sich übrigens auch dadurch, dass es der Erfolg der Füchse und der BR Volleys letztlich möglich macht, bei der Finanzierung von Trainern und beim Ver-einsinvestitionsprogramm noch einmal etwas aufzusto-cken und damit einen Wunsch des Landessportbunds zu erfüllen.

Auch wenn es kurios ist, die wichtige Förderung des Sports wird in Deutschland ganz überwiegend aus den Einnahmen des staatlich betriebenen Glückspiels, vor allem aus Lottomitteln sichergestellt. Mehr als eine halbe Milliarde Euro fließt deutschlandweit in den Sport. Auch in Berlin kommt ein Viertel der Zweckabgaben aus Lotto dem Sport zugute. 2010 lagen die Spieleinsätze im Lotto-bereich in Berlin auch bedingt durch die rigide Praxis beim Werben und dem Verbot des Internetspiels um fast 60 Millionen Euro niedriger als 2006. Ein Ende ist leider nicht in Sicht. Ergo steht weniger Geld aus Lottomitteln zur Verfügung. Die Herausforderung der nächsten Haus-halte wird es sein, trotzdem eine auskömmliche Finanzie-rung zu sichern. Dies wird die Koalition mit dem Soli-darpakt Sport in Angriff nehmen.

[Beifall bei der SPD und der CDU – Zuruf von Dr. Gabriele Hiller (LINKE)]

Bei den Olympischen Spielen und bei den Paralympi-schen Spielen können wir auch diesmal wieder zahlrei-chen Athletinnen und Athleten aus Berlin die Daumen drücken und uns hoffentlich über viele Erfolge und Me-daillen freuen. Sie sind das Ergebnis langjähriger Arbeit. Die Grundlage dafür wird im Breitensport gelegt. Die Übergänge in den Leistungssport sind fließend. Nur die wenigsten stehen irgendwann auf dem olympischen Treppchen. Aber alle bleiben durch Sport fit, lernen einen fairen Umgang miteinander, und deshalb ist der Sport ein wichtiger Beitrag für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Diese Koalition bleibt ein verlässlicher Partner für den Breiten-, Spitzen- und Behindertensport in Berlin. Der Sport ist bei uns in guten Händen. – Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

[Beifall bei der SPD und der CDU]

Die Debatte ansehen: Im Internetangebot des RBB können sämtliche Parlamentsdebatten online abgerufen werden.
Die Debatte zum Haushalt Inneres und Sport findet sich unter dem unten stehenden Link. Die Sport-Debatte beginnt ab der 39. Minute.

http://www.rbb-online.de/imparlament/berlin/14__juni_2012/14__Juni_2012_-_15__Sitzung_des_Berliner_Abgeordnetenhauses.html

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