Gedenken zum Jahrestag des Mauerbaus – 13. August 2025

Die Berliner Mauer bleibt Mahnung – für Freiheit, Mitmenschlichkeit und Demokratie

Am 13. August 1961 wurde mitten durch Berlin eine Mauer gezogen – sie zementierte die Teilung Deutschlands und riss Wunden in das Leben unzähliger Menschen. Der Bau der Berliner Mauer steht bis heute für die Gewalt eines Regimes, das seine Bürger einsperren musste, um seinen Machterhalt zu sichern. Auch im Jahr 2025, 64 Jahre später, ist das Gedenken an diesen Tag nicht nur Erinnerung – es ist Verpflichtung.

In Weißensee, auf dem evangelischen Auferstehungsfriedhof in der Indira-Gandhi-Straße 110, kommen wir Jahr für Jahr zusammen, um der Opfer der Berliner Mauer zu gedenken. Es ist ein Ort der stillen Trauer, aber auch der lebendigen Erinnerung – an Schicksale, die nicht vergessen werden dürfen.

Besonders erinnern wir in diesem Jahr an Peter Fechter, dessen Name untrennbar mit der Grausamkeit dieser Grenze verbunden ist. Peter wuchs in Weißensee auf, in der Behaimstraße 11. Er war erst 18 Jahre alt, als er im August 1962 versuchte, über die Berliner Mauer in den Westen zu fliehen – um seine Schwester wiederzusehen, die er durch die Teilung nicht mehr treffen durfte.

Was dann geschah, erschütterte die Welt: Bei seinem Fluchtversuch wurde Peter Fechter von DDR-Grenzsoldaten angeschossen. Er verblutete auf dem Todesstreifen – ohne Hilfe, umgeben von Stacheldraht, während Menschen aus dem Westen machtlos zusehen mussten und die DDR-Grenzer jede Hilfe verweigerten. Seine verzweifelten Hilferufe hallen bis heute nach.

In diesem Jahr wäre Peter Fechter 81 Jahre alt geworden. Das Leid, das Menschen wie Peter Fechter ertragen mussten, darf niemals vergessen werden. Die Stele an der Zimmerstraße, wo Peter starb, erinnert uns täglich daran, wohin Unfreiheit, Abschottung und politische Unterdrückung führen können.

Peter Fechters Geschichte steht für tausende andere. Für Familien, die auseinandergerissen wurden. Für junge Menschen, deren Sehnsucht nach Freiheit mit dem Leben bezahlt wurde. Die Berliner Mauer war nicht nur Beton – sie war Ausdruck einer menschenverachtenden Politik. Wir erinnern, um zu verhindern, dass sich so etwas je wiederholt.

Heute leben wir in einem freien, demokratischen Land. Aber diese Freiheit ist nie selbstverständlich. Sie zu bewahren, bedeutet, aus der Geschichte zu lernen – und jenen zu gedenken, die den höchsten Preis dafür zahlten.

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