Abgeordneter Dennis Buchner lehnt bisherige Alternativen für Blankenburger Süden ab

Die heute im Rahmen des Auftakts der Beteiligung vorgestellten Alternativen für die Bebauung des Blankenburger Südens lehne ich ab.

Ich teile das Ziel, die Stadt Berlin in Blankenburg weiter zu entwickeln und das Angebot an bezahlbaren Mietwohnungen zu ergänzen. Den Bau von etwa 5000 Wohneinheiten auf dem Gelände am Blankenburger Pflasterweg halte ich für sinnvoll und möglich.

Leider sehen alle vorgelegten Alternativen auch erhebliche Eingriffe in die Erholungsanlage Blankenburg vor. Diese halte ich für nicht zustimmungsfähig.

  1. Die Tangentiale quer durch die Anlage Blankenburg lehne ich ab und werde sie politisch bekämpfen.
  2. Die Erholungsanlage Blankenburg muss im Kern unangetastet bleiben. Die Tram-Anbindung des S-Bahnhofs Blankenburg halte ich für notwendig. Eingriffe für die Tram, müssen so gering wie möglich bleiben.
  3. Wegfallende Flächen der Erholungsanlage sind zu kompensieren.
  4. Es muss der Grundsatz gelten, dass zunächst die Infrastruktur (Straßen, öffentlicher Nahverkehr, Schulen, Kitas, Grün- und Sportflächen) entsteht, bevor die Wohnungen bezogen werden. Im Mittelpunkt muss die Lösung der heutigen Verkehrsprobleme durch ein großflächiges Verkehrskonzept stehen.

In diesem Sinne gehe ich davon aus, dass der Beteiligungsprozess darauf angelegt ist, echte Beteiligung zu organisieren. Das muss auch heißen, dass die Alternativen veränderbar sind.

10 Antworten

  1. Michael Opitz
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    Sehr geehrter Herr Buchner,
    nachdem Pf. Kühne zu Beginn der Auftaktarena erklärte, dass er die Politik vermisse, war es für uns eine Feude, erst den Herrn von den Grünen zu hören und dann erst recht Ihr klares Bekenntnisn gegen die Alternativen, die alle 3 die Anlage Blankenburg beschneiden.
    Wir sind auch betroffen. Es gibt hier viele Menschen in den Anlage, die sich einen wohnlichen Neuanfang oder sei es auch anderswo einen Garten neu einzurichten nicht leisten können.
    Die Senatsvertreter haben uns alle nicht vermitteln können, dass sie für uns, wenn wir weichen müssen, fair sorgen werden.
    Es kam der Hinweis, es wird Prozesse vor Gericht geben. Das ist nicht die Betreuung von Betroffenen, sondern schlicht die Ansage: ihr müsst schon Kämpfen um eure Rechte. – Aussage in der Arena-
    Ich habe den Eindruck, dass dieses Beteiligungskonzept vom Senat gut geordnet eingefädelt wurde um dann sagen zu können: was wollt ihr, noch nie gab es eine solch intensive Bürgerbeteiligung. Es gab auf jede Frage eine Antwort, – wenn auch eine ablehnende.
    Dass die Erholungsanlage letztlich platt gemacht wird, ist die Absicht – Bauerwartungsland.
    Was kann man nun taktisch tun?
    Den Senat mit Fragen dazu permanent um Stellungnahme fordern?
    Vielleicht als Frage an das Abgeordnetenhaus zum Themenkomplex: Kaltlufteinzugsgebiet / Städtepartnerschaft ” Luftqualität” / Luftreinhalteplan Berlin. Stefan Evers hatte zum Thema Partnerschaft Luftqualität angefragt unter Nr.18/13094 , Pressespiegel 12.2.2018.
    Eine andere Anfrage könnte sich auf den Vergleich Straßenbahn Busverkehr / U- Bahn richten. Die U- Bahn ist zwar das teuerste Verkehrsmitte als Investition, jedoch bringt sie wesentlich mehr Menschen effektiver, platzsparender und okologisch vertretbarer an ihre Ziele.
    Gibt es dazu eine konkrete Machbarkeitsuntersuchung? Ab Mollstraße gen Norden mit 2 Stationen für Blankenburger Süden und Weiterführung über Karow bis Buch, eine konkrete Idee für das Wachsen einer Stadt, die sich zu den bedeutenden in Europa oder erdweit zählen möchte. Ist doch sicher mal eine Untersuchung wert.

    Ich danke Ihnen für Ihr Engagement , vielleicht können Sie mit meinen Ideen etwas anfangen. Es würden sich sehr viele Leute aus der Anlage Blankenburg darüber freuen.
    Mit freundlichen Grüßen

    Michael Opitz 3.3.2018

  2. Inka Lilie
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    Diese Veranstaltung war doch nur eine Augenwischerei um alle ruhig zustellen.
    Redner haben viel gesagt, aber mit wenig Sinn. Bei vielen Aussagen habe ich mich absolut veräppelt gefühlt, als wäre ich ein kleines Kind, dem man das Leben erst schön reden muss. Unterstellen die Verantwortlichen den Betroffenen wirklich so viel (sorry für den Ausdruck) Blödheit, dass sie auf diese Schönrederei reinfallen?
    Diese ganze Bürgerbeteiligung ist doch nur Augenwischerei um vom eigentlichen und schon feststehenden Beschluss abzulenken.

    MfG Inka Lilie

  3. Alexander Meier-Greve
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    Sehr geehrter Herr Buchner,

    als Parteimitglied wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie Ihren Standpunkt auch begründen könnten.

    Ich denke, dass die SPD gut daran tut, sich mehr für das Gemeinwohl als immer nur für Einzelinteressen einzusetzen.
    Die Anlage Blankenburg ist historisch immer Reservebauland gewesen. Wer mit unbefangenem Blick durch die Anlage fährt, wird nicht bestreiten können, dass diese mit Ausnahme der einzelnen Nutzer für niemanden einen besonderen Erholungswert hat. Die garten- und landschaftsbauliche Qualität ist außerdem äußerst mäßig. Es dominieren neben den Baulichkeiten (oftmals Baracken) auf möglichst einfache Pflege getrimmte Flächen. Bäume existieren fast gar nicht.

    Demgegenüber steht das Interesse der gesamten Berliner Bevölkerung an einer geordneten städtebaulichen Entwicklung für die nächsten 50 Jahre sowie an einem sparsamen Umgang mit Steuergeldern. Die Anlage Blankenburg liegt selbst verkehrsgünstig an der S-Bahn. Mit Verlaub, es mutet schon etwas wie der berühmte Schildbürgerstreich an, um die riesige Anlage herum neu zu bauen, sie selbst nicht anzutasten und hierfür in Kauf zu nehmen, dass im sicher zweistelligen Millionenbereich die Verkehrserschließungskosten für die neuen, von der S-Bahn und der Hauptverkehrsaderpaar Pasewalker Str. dann mindestens 1- 2 km weiter entfernten Baugebiete höher ausfallen werden, als es bei einer Überplanung der Anlage Blankenburg der Fall wäre. Außerdem würde grob fahrlässig in Kauf genommen, dass Berlin weiter zersiedelt, die notwendige städtebauliche Anbindung des Wohngebiets an den bereits verdichteten Stadtbereich abgeschwächt und der verkehrsplanerisch schon vor Jahrzehnten nachgewiesene Bedarf nach einer Tangentialverbindung ignoriert würde. Und das Ganze nur, weil sich niemand traut, den Pächtern und Siedlern Paroli zu bieten.

    Umso bedauerlicher ist dies, als es bei dem Wohnungsbauvorhaben doch gerade darum geht, zu Gunsten der einkommensschwächeren Schichten den allgemeinen Wohnungsmarkt zu entlasten und eine möglichst attraktive Anbindung des neuen Gebietes an die Innenstadt zu gewährleisten. Hier geht es um ein echtes gesamtstädtisches Interesse im Interesse aller und nicht um das Verwertungsinteresse von Luxusinvestoren.

    Die SPD sollte sich fragen, warum sie sich immer wieder blindlings und kurzschlüssig den größten Schreihälsen von Partikularinteressen anschließt, anstatt endlich wieder einmal den Mut zu haben, als echte Volkspartei aufzutreten, auch wenn dies etwas mehr Kraft und Aufwand bei der Argumentation und Überzeugungsarbeit erfordert.
    Ich bin Ihnen dankbar, wenn Sie diese Gedanken zumindest zur Kenntnis nehmen würden.

    Dies soll nur eine Anregung sein, ansonsten bewundere ich Ihr Engagement, vielen Dank!

    Ihr Alexander Meier-Greve

  4. dennisbuchner
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    Sehr geehrter Herr Meier-Greve,

    Ihren Kommentar habe ich per E-Mail beantwortet.

    Beste Grüße
    Dennis Buchner

  5. dennisbuchner
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    Liebe Inka Lilie,

    was Sie am Samstag gehört haben, sind die Vorschläge der Verwaltung. Diese Vorschläge werden zu bewerten sein – und müssen dann politisch entschieden werden. Meine Meinung dazu haben Sie gehört.

    Wichtig ist jetzt, in dem Prozess dran zu bleiben. Also im Online-Forum zu kommentieren, weiter zu den Veranstaltungen zu gehen.

    Für mich gilt nach der Wahl, was ich vor der Wahl gesagt habe: die Rieselfelder zu bebauen, muss möglich sein. Die Verkehrssituation verbessern ist notwendig, auch der Anschluss an die Tram. Schulen und Kitas werden gebraucht.
    Aber alles ohne die Anlage Blankenburg und den Golfplatz. Und ohne die Tangentiale Nord.

    Lassen Sie uns gemeinsam dran bleiben, dann kriegen wir auch eine vernünftige Planung!
    Dafür brauche ich Sie aber.

    Beste Grüße

    Dennis Buchner

  6. dennisbuchner
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    Lieber Herr Opitz,

    lassen Sie uns gemeinsam dran bleiben. Was wir am Samstag gehört waren, das waren Vorschläge aus der Verwaltung. Diese werden wir politisch bewerten müssen.
    Und dabei gilt für mich, was ich vor der Wahl gesagt habe, was übrigens auch der damalige Stadtentwicklungssenator Geisel gesagt hat: die Anlage Blankenburg spielt in diesen Gedankenspiele keine Rolle. Politik muss da verlässlich bleiben.

    Ich kann Sie nur bitten, bleiben Sie in dem Prozess dran, kommentieren Sie, organisieren Sie sich. Ich marschiere da gern voran, aber es braucht Rückendeckung.

    Dabei ist für mich klar, dass ich nicht das Projekt mit der Bebauung der Rieselfelder ablehne. Auch keine Tram. Und auch keine vernünftige Kreuzungslösung in Blankenburg. Die beiden letzten Punkte können auch einzelne Grundstücke in der Anlage betreffen, für die dann allerdings Ersatz geschaffen werden muss.

    Um die politische Meinungsfindung im Bezirk kümmere ich mich. Zumindest wir als SPD werden nochmal den Erhalt der Anlage und übrigens auch des Golfplatzes – letztlich ja auch Frischluftschneise und Natur, bekräftigen.

    Herzliche Grüße
    Dennis Buchner

  7. Manfred Koloska
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    Zuerst, meine Hochachtung an alle, die sich in ihrer Freizeit verantwortungsvoll mit den Problemen von Blankenburg-Süd beschäftigen.
    Wir brauchen die Erholungsanlage als Erholungsanlage. Das sie das auch wirklich ist, sollte auf jeder Parzelle gewährleistet sein.
    “Erst wenn der letzte Baum gefällt ist…” Weissagung der Cree-Indianer.
    Ich halte das Wohnungsbaukonzept für verfehlt. Die Großstädte dieser Welt zeigen, dass die sozialen Probleme mit der Größe der Stadt wachsen und es trotzdem nicht genug Wohnraum gibt und schon gar keinen bezahlbaren.
    In einer Fernsehsendung wurde ein Weg in die Zukunft gewiesen. Institutionen, Einrichtungen… wurden versuchsweise in umliegende Kleinstädte verlegt. Mit den Arbeitsplätzen entstand bezahlbarer Wohnraum.
    Schade, dass Herr Meier-Greve das parteipolitische Gezänk mit in seine E-Mail aufgenommen hat. Für mich als Parteilosen wirkt das sehr befremdend. Und direkt an ihn: geschätzte zukünftige 5000 PKWs werden für Blankenburg kein Gewinn sein.
    Ich hätte nicht dagegen, wenn meine E-Mail-Adresse veröffentlicht wird

  8. Michael Berger
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    Hallo Herr Buchner! Erstmal meinen Dank das sie sich für unsere Anlage einsetzt wollen! Ich bin 55 Jahre und habe in zwei gesllschaftsytemen gelebt, Und weiß jetzt von Politik kann man nichts erwartet! Aber keine Sorge, von irgendwelchen Rechten rattenfangern lass ich mich auch nicht beeinflussen! Wünsche Ihnen aber viel Erfolg! Weil sie sind noch Jung und haben die Hoffnung ja noch nicht aufgegeben! P.s an ihren Parteifreung Meyer G. man sollte sich vorher informieren, wenn man etwas schreibt! Hier nur zwei Fakten für den Herrn: Wenn er in unserer Anlage keine Bäume sieht, muss er dringend zu Augen Arzt! Und die Anlage wird demnächst vielleicht 111 Jahre alt! Und ich glaube da hat noch niemand, an eine Bauland Reserve gedacht! MfG BERGER Michael

  9. kathrin Schiffer
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    Seit zwei Jahren haben mein Mann und ich eine Parzelle in der Anlage Blankenburg. Am 3. 3.2018 waren wir in Buch zur Informationveranstaltung. Mit Entsetzen mussten wir feststellen, was im Blakenburger Süden entstehen soll. Jahrelang hat man politisch versäumt, bezahlbaren Wohnraum für Menschen zu schaffen, die in Berlin arbeiten, Steuern zahlen und einen Anspruch auch auf Erhohlung haben. Wenn von der Bebauung von Landeseigentum gesprochen wird, dann gehört es doch den Berlinern und nicht dem Senat, der vielleicht noch zwei Jahre regiert. In der Anlage Blankenburg leben Menschen auf ihrem Grund und Boden. Sie zu enteignen dürfte laut Grundgesetz nicht möglich sein. Herr Kirchner war am Samstag auch mit von der Partie. Er hat auch den Neubau in der Mendelstrasse zu verantworten. Alle Anwohner sehen mit Grausen dem zukünftigem Verkehrschaos entgegen, aber ist ja weit weg. Wie soll man da an seine Kompetenz bezüglich seiner Einbindung in den Blankenburger Süden glauben. Herrn Krieger werden ständig Steine in den Weg gelegt neue Wohnungen zu bauen. Ich kann nur hoffen, dass endlich die normalen Bürger aufstehen, sich wehren und die Politik aufwacht. Ich werde nicht tatenlos zusehen.

  10. die Bine
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    Sehr geehrter Herr Buchner,
    vielen Dank für Ihre klaren Worte bei der Auftaktveranstaltung zum Blankenburger Süden.
    In allen Bürgerwerkstätten hat keiner der Vertreter des Senats davon gesprochenm daß das Bauvorhaben 10000 Wohnungen umfasst und die Entwicklung auf 430 ha ausgeweitet wurde. Daher teile ich Ihre Aussagen und hoffe, daß Sie auf der Seite der Blankenburger weiter stehen werden.
    Zu den anderen Meinungsäußerungen, besonders die von Herrn Meier-Grewe möchte ich noch folgendes hinzufügen.
    Ja, ich gebe ihm Recht, daß man die Erholungsanlage attraktiver gestalten könnte. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß sie dadurch nicht, daß sie dadurch nichts wert ist und überbaut werden muss.
    Auch wir wissen, daß vieles in der Erholungsanlage verbesserungswürdig ist. Nach wie vor gibt es aber viele Oasen für Mensch und Tier, die man bei genauerer Betrachtung auch sieht. Die Abwertung von Herrn Meier-Grewe, daß auf den Grundstücken “Baracken” stehen macht mich wütend. Hat er schon mal betrachtet, daß nicht alle mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, die sich keine Luxusurlaube leisten können, um sich zu erholen? Sie suchen auf den Erholungsanlagen, ihr kleines bißchen Glück und freuen sich, daß Ihre Kinder im Grünen aufwachsen können.

    Mit freundlichen Grüßen
    die Bine

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