Weißensee wächst immer weiter und viele Familien ziehen in unseren Stadtteil. Grundsätzlich ist das eine große Bereicherung für unseren Kiez, dennoch entstehen daraus für die Politik und Verwaltung einige Herausforderungen. Es ist dabei die Aufgabe der Politik diesen Wandel zu begleiten und den Stadtteil für künftige Herausforderungen vorzubereiten. Deswegen habe ich in Form einer schriftlichen Anfrage bei der Senatsverwaltung und dem Bezirksamt nachgehakt, um zu erfahren, wie es um die Sanierung und den Ausbau der Schulinfrastruktur in Weißensee steht.
Aktuell gibt es in der Schulregion Weißensee/Heinersdorf ein Schulplatzdefizit von 1,4 Zügen. In den nächsten Jahren wird eine noch größere Anzahl von Grundschülerinnen und Grundschülern erwartet. Auch an weiterführenden Schulen existiert ein erhebliches Defizit an Schauplätzen in Pankow. Die Politik muss hier rechtzeitig gegenwirken.
2018 zogen die Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Weißen See aus dem Gebäude in der Amalienstraße in den Interimsstandort in der Falkenberger Straße um, damit eine umfassende und notwendige Sanierung des Schulgebäudes ermöglicht werden konnte. Eigentlich sollte das Stammgebäude zum Schuljahr 2021/2022 wieder bezogen werden. Leider kam es im Nachgang immer wieder zu Verzögerungen auf der Baustelle. In der näheren Vergangenheit kamen noch Lieferengpässe und Preissteigerungen aufgrund der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hinzu. Meine Anfrage aus dem Juni 2022 ergab deswegen leider, dass das Bezirksamt momentan keinen Termin für die Fertigstellung der Sanierung angeben kann. Ich fordere daher das Bezirksamt dazu auf, dass für die Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und Lehrerinnen und Lehrer möglichst zeitnah ein zuverlässiger Terminplan erstellt werden muss. Das Bezirksamt stellt in meiner Anfrage einen solchen in Aussicht. Das Schulplatzdefizit soll durch den Bau einer neuen Grundschule an der Rennbahnstraße zum Schuljahr 2023/2024 und in der Heinersdorfer Straße 22 entgegengewirkt werden. Die Grundschulen am Hamburger Platz sowie im Moselviertel werden durch modularen Anbau ebenfalls erweitert. Deswegen geht der Bezirk davon aus, den Schulplatzbedarf bis 2026/2027 in Weißensee/Heinersdorf decken zu können.
Im letzten Jahr kaufte der Senat das Grundstück in der Woelckpromenade 8-10, um dort einen Ersatzneubau zu errichten, der dann eine Sanierung des normalen Standorts des Primo-Levi-Gymnasiums ermöglichen würde. Der Ersatzneubau soll voraussichtlich in den Jahren 2025-2028 realisiert werden. Anschließend wird der Altbau des Gymnasium im Zeitraum 2028-2030 saniert. Der Ersatzbau soll danach entweder als neue Grundschule oder als neue Oberschule genutzt werden. Neben den erwähnten Anstrengungen des Bezirksamtes und der Senatsverwaltung bieten mittelfristig auch die Fläche des heutigen Georgen-Parochial-Friedhofes und das Gelände des ehemaligen Kinderkrankenhauses an der Hansastraße Raum für weiteren Schulneubau. Für letzteres setze ich mich seit dem Rückkauf des Geländes ein und werde die Entwicklung dort weiterhin begleiten.
Das Bezirksamt und die Senatsverwaltung setzten viele Maßnahmen an, um dem Schulplatzmangel im Bereich der Schulanfängerinnen und Schulanfängern sowie für die Sekundarstufe entgegenzuwirken. Trotzdem sollte eine zeitplangemäße Umsetzung der Maßnahmen dringend eingehalten werden und stetig neue Maßnahmen geprüft und erarbeitet werden.
Ich bleibe dran!
Ihr Dennis Buchner
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