Das Grundstück und die Gebäude des ehemaligen Kinderkrankenhauses Weißensee liegen an der Hansastraße Ecke Buschallee. Das Krankenhaus wurde von James Bühring entworfen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut und schließlich 1911 eröffnet. Das ambitionierte Vorhaben sollte ein Grundproblem der damaligen Zeit lösen: die hohe Säuglingssterberate. Als Kinderkrankenhaus wurde es noch in der DDR genutzt und Mitte der 1980er-Jahre um ein weiteres Bettenhaus erweitert. Nach der Wende wurden die Kapazitäten nicht mehr benötigt, weshalb es 1996 geschlossen wurde. Die Einrichtung ist denkmalgeschützt und wird seit 1997 nicht mehr genutzt. Die Gebäude sind mittlerweile stark verfallen und zudem unzureichend gesichert, sodass es immer wieder zu Graffitischäden und Brandstiftung kommt.

Was ist der Stand der Dinge?

Im Jahr 2005 gelang nach mehreren Versuchen der Verkauf des Geländes an einen russischen Investor, der das Gelände zu einerm modernen Standort für Krebstherapie und medizinische Forschung ausbauen wollte. Ein solcher Standort hätte vertragsgemäß bis 2015 entstehen müssen. Das Konzept sah Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe vor.

Nachdem auf dem Gelände jahrelang nichts geschehen war, forderte das Land Berlin, vertreten durch den Liegenschaftsfonds, die Rückabwicklung des Kaufvertrags. Im Jahr 2015 erhielt das Land Berlin vor dem Landgericht Berlin Recht: der russische Investor muss das Grundstück zurückgeben und vertragsgemäß auch die Schulden aus dem Grundbuch abtragen. Aufgrund eines Insolvenzverfahrens gegen den ursprünglichen Investor konnte das Grundstück jedoch lange nicht an das Land Berlin zurückübertragen werden.

Nach langwierigen Gerichtsverfahren konnte die Berliner Immobilienmanagement GmbH die Rückübertragung des Areals beurkunden lassen. Anfang Dezember 2018 wurde die Eigentumsumschreibung beantragt.

Was ist hier geplant?

Mit der Rückübertragung des Grundstücks an das Land Berlin können nun geplante Bauvorhaben konkretisiert werden. Zunächst wird in den kommenden Monaten eine Clusterung des Objektes vorgenommen und eine Machbarkeitsstudie durch den Bezirk Pankow in Auftrag gegeben, mit der die Unterbringung sozialer Infrastruktur auf dem Gelände untersucht werden soll. Es erfolgte zudem bereits eine Bestandsaufnahme der denkmalgeschützten Gebäude. Hiernach können verschiedene Bauteile des Haupthauses, des Hörsaals sowie des Bettenhauses erhalten werden.

Die rot-rot-grüne Zählgemeinschaft in der Bezirksverordnetenversammlung Pankow spricht sich dafür aus, das Areal für den Bau einer neuen Gemeinschaftsschule zu nutzen. Für mich ist auch die Schaffung bezahlbaren Wohnraums durch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften denkbar. Ich werde den weiteren Planungsprozess begleiten und Sie regelmäßig informieren.

 

Weitere Informationen

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